AFTER THE DARKNESS THERE WILL BE LIGHT

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Die Serie „AFTER THE DARKNESS THERE WILL BE LIGHT“ entstand in einem undefiniertem Zeitraum in den letzten Jahren, während meiner vielen Spaziergänge über Friedhöfe, hauptsächlich dem Ohlsdorfer Friedhof. Ich wandelte auf den Spuren von Erinnerung und Trauer der anderen und so lautete auch der Arbeitstitel der Serie. Während der Arbeit an diesem Thema und dem Sichten des Materials veränderte sich mein Gefühl dazu. Es ging immer weniger um die Trauer der anderen und immer mehr um meine eigene.

Eine kleine Auswahl zeige ich unten. Die ganze Serie ist hier zu sehen: AFTER THE DARKNESS THERE WILL BE LIGHT

 

 

Memento 

Vor meinem eigenen Tod
ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer,
die mir nah sind.
Wie soll ich leben,
wenn sie nicht mehr da sind?
Allein im Nebel tast ich todentlang
und laß mich willig
in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht
halb so wie das Bleiben.
Der weiß es wohl,
dem gleiches widerfuhr,
und die es trugen,
mögen mir vergeben.
Bedenkt, den eigenen Tod
den stirbt man nur,
doch mit dem Tod des anderen
muß man leben.

(Mascha Kaléko)

15 Antworten zu AFTER THE DARKNESS THERE WILL BE LIGHT

  1. Paul Simmen sagt:

    In der Stille hören wir, wie sich das Rad des Lebens dreht: Werden – Sein – Vergehen

    Danke für die Nähe in die du mich mit diesen Bildern schauen lässt.
    Paul

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  2. Ray Catcher sagt:

    Man, ist das gut!
    Ich kann so eintauchen, nicht nur in die Szenen, die in ihrer schlichten -ja- Schönheit und gedimmten Klarheit (trotz -oder gerade wegen- der wunderbaren Kontrastarmut und Körnung), sondern auch in das Gefühl des Fotografen. Diese Verschmelzung eigener Gefühle mit der Aura anderer Schicksale. Die Poesie in feinen Metaphern und der gleichzeitigen Offenheit der Motive, um nicht den Betrachter zu erschlagen mit Sinnbildern des Todes und der Trauer, sondern Raum zu geben die Stimmung zu atmen.
    Besonders als Serie einer meiner absoluten Favoriten auf diesem Blog (soweit schon erkundet) und das ist wirklich nicht einfach zu sagen.

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    • Verfasser

      Dein Kommentar freut mich sehr, da mir nicht nur die Motive, sondern insbesondere die gewählten Stilmittel hier sehr wichtig waren, um meine Gefühle zu transportieren und wenn mir das gelungen ist, macht mich das glücklich. 🙂

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  3. Gänsehaut! In die Bilder ist viel Herzblut hineingeflossen. Das sieht und fühlt man. Zusammen mit dem Garten der Frauen definitiv eine Ausstellung wert!
    LG, Gilles

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  4. Christian hat mir ausr der Seele gesprochen: MAN IST DAS GUT! Conny, wunderbarer Beitrag. – Ungewöhnlich für dich, die Bearbeitung mit Korn. Aber wie passend hier. Und die Tiefe der Worte und der Bilder.
    GANZ GANZ GROSS!
    Lg,
    Werner

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  5. kiekste hier sagt:

    Das sind ziemlich düstere Bilder. Aber genau das und der analoge schwarz-weiß Look machen etwas Tolles aus ihnen. Die Serie scheint für dich ja emotional viel bewirkt zu haben – interessant, wie sich die Sichtweisen verändern, umso mehr man sich mit dem Thema Tod beschäftigt.

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  6. hansekiki sagt:

    Moin Conny,
    das geht unter die Haut! Sehr beeindruckend und ich wünsche dir daß die Aufnahmen auch in einer Ausstellung gewürdigt werden. Verdient hätten sie es allemal! Es ist tatsächlich so, je mehr man sich mit der Trauer der Anderen beschäftigt, umso mehr überträgt man dieses auf die eigene Existenz. Das Gedicht unterstreicht sehr gut die Gedanken, die beim Betrachten der Fotos auf einen einwirken. Die Kontrastarmut in den Bildern als Spiegel der eigenen ungewissen Zukunft. Das ist einfach großes Fotokino!
    Ein schönes Wochenende wünscht dir
    kiki

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    • Verfasser

      Moin Kiki, das Übertragen kann passieren, aber auch, dass du in immer kleiner werdenden Kreisen zu dem Kern deiner eigenen verdrängten Trauer vordringst. Die Fotografie kann auch eine unaufdringliche Therapeutin sein. LG und gutes Licht 🙂

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  7. candyshop60 sagt:

    Ich weiß nicht warum… Melancholie pur… und es hat mich voll erwischt… Danke dafür…

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