Was inspiriert dich?

 

DREAMY LAKE II

Eine Stippvisite auf Facebook und eine Diskussion um die Technik, welche Marke, welche Linsen, ISO, Rauschen, Schärfe und und und. Ich mag solche Diskussionen lesen, es kommt aber relativ selten vor, dass ich über Foto-Technik schwafle. Marketing-Beratern würden deshalb vermutlich die Haare zu Berge stehen, denn die Balken der Statistik an „Technik-Tagen“ gleichen Wolkenkratzern in einem norwegischem Dorf ;-). Ich habe einige E-Mails mit der Frage erhalten, warum ich denn nicht über meine neue Kamera schreibe, das wäre doch was, was die Leser interessiert. Ja, vielleicht, einige zumindest. Aber das können andere besser und tun es auch fleissig. Oft schon, bevor das neue Gerät überhaupt erschienen ist 😉

“It is an illusion that photos are made with the camera… they are made with the eye, heart and head.” – Henri Cartier-Bresson

Mir persönlich ist es mittlerweile relativ schnurz, womit jemand fotografiert. Es ist doch völlig egal und du siehst doch nicht, mit welchem Gerät ein Foto gemacht wurde.  Neulich sagte mir jemand, ich habe die fette Kamera, weil es nicht sein kann, dass der Kunde eine fettere Kamera hat als ich. Hmm, solange der Kunde nicht die besseren Fotos macht, sollte auch das egal sein :-D. Wenn mich Technik fasziniert, dann sind es eher die verschiedenen Möglichkeiten, ein Foto zu machen. Obiges ist mein allererstes Bild mit einer Lochblende, also einem Plastikdeckel mit Loch. Ich mag staunen und das hat mich zum Staunen gebracht :-). Das funktioniert tatsächlich ;-). Scharf geht anders, aber ich mag es.

Wichtig ist, dass ein Bild mich irgendwie berührt. Das Ergebnis zählt und der Weg dahin ist egal. Mir ist egal, ob analog, digital, ob s/w oder Farbe, iPhone oder Leica, mit oder ohne Photoshop. Das alles sind nur Werkzeuge!

Wonach wir doch alle suchen, ist Inspiration. Das, was den Funken entzündet, Ideen wachsen und neue Wege sichtbar werden lässt. Mich interessiert, was oder wer dich inspiriert? Ich würde mich freuen, wenn du mir ein bis maximal drei Künstler oder Bildbände nennst, die dich zum Staunen bringen, dich inspirieren, begeistern. 

50 Antworten zu Was inspiriert dich?

      • Hm, wenn ich das so genau wüsste. Ich staune natürlich oft über die Fotos von anderen und denke mir, das Bild hätte ich gerne gemacht. Nehmen wir Hannes Heikura … Ich will auch solche Fotos machen können. Aber ich bin weit davon entfernt, das zu können, das frustriert mich eher, als dass es mich inspiriert.
        Oft bin ich auch ziemlich uninspiriert – ab und zu gibt es so einen Kick. Aber ich bin oft auch unzufrieden mit meinen Bildern.
        Das, wo ich die letzten Jahre am meisten drangeblieben bin, ist ja die Konzertfotografie (www.rainbow-nights.com). Da habe ich interessanterweise weniger Vorbilder, sondern sage mir eher, ich will immer wieder mal was ausprobieren, was wohl andere nicht so machen – und das ist Kopfarbeit. Tolle Konzertfotos gibt es zu Hauf. Aber mit Lensbaby-Objektiven haben da noch nicht viele fotografiert, auch nicht mit Panning oder bewusster Verwacklungsunschärfe. Ich mache das gerne. Und oft kommt dann was Besonderes raus.

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        • Verfasser

          Ich kann dich gut verstehen, das passiert, wenn man seine eigenen Ansprüche ziemlich weit oben aufhängt. Heikura wird dich vermutlich trotzdem irgendwie inspirieren, vielleicht in einem Moment, in dem du gar nicht daran denkst, wart´s ab 🙂

          Deine Konzertfotos finde ich klasse und dort hast du den Mut, auch nicht-perfekte Ergebnisse zu riskieren, denn bei deinen Experimenten weiß du nicht, was am Ende dabei rauskommt. Mir gefällt dieses Bild sehr: http://www.rainbow-nights.com/stian-westerhus-2/#comments Tolles Motiv, toll umgesetzt.

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  1. Stefan Senf sagt:

    Inspirierende Fotografen? Aktuell ist das bei mir Walter Niedermayr, das weisst Du ja 😉

    Inspirierend finde ich aber – auch zwanzig Jahre nach meinen Zeichenkursen bei ihm – immer noch Prof. Johannes Uhl. Man findet im Netz nicht viel über Ihn. Kürzlich habe ich sein Buch ‚Zeichnen und Entwerfen‘ gebraucht gekauft. Zur Erinnerung sozusagen. Er hat mir alles über das Konzept des Medienwechsels beigebracht, was mi seither immer geholfen hat. In der Architektur, beim Zeichnen aber auch beim Fotografieren. Die Idee in aller Kürze: Ein Foto ist (heute) Farbpigment auf Papier. Es ist niemals Baum, Berg oder Mensch. Wenn ich etwas erzählen möchte, was ich in einer Szene entdecke, dann muss ich das entdeckte aus seinem Medium in mein Medium übersetzen. Ein klassisches Fotobeispiel? Ich sehe eine Bewegung. Wie sieht ‚Bewegung‘ in aus, wenn ich sie mit dem Mittel der Fotografie ausdrücken muss? Das war einfach. Aber wie es bei ‚Heimat‘ oder aktuell bei ‚Ungeduld‘, wie sieht ‚Neugier‘ aus oder ‚Übersättigung‘?

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    • Verfasser

      Danke für deinen Kommentar, Stefan. Walter NIedermayr muss ich nicht mehr recherchieren, das stimmt 🙂 Eine interessante Frage, wie die von dir gewählten Begriffe aussehen, für mich, denn das ist sicher sehr subjektiv. Das ist intensiv, spannend und bringt dich zu einer Art Exzerpt oder Essenz. Denn du suchst ja nach der Zusammenfassung, dem Charakter des Begriffs. Überaus inspirierend, in der Tat. Beneidenswert einen solchen Mentor gehabt zu haben, der eine andere Sicht auf die Darstellung an sich und eine Auseinandersetzung damit angestoßen hat.

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  2. hansekiki sagt:

    Moin Moin Conny,
    das einzige Fotobuch welches ich besitze, ist die Gebrauchsanweisung für meine Kamera. Meine Inspiration kommt sehr häufig durch den Austausch mit anderen Bloggern. Da darfst du dich selbstverständlich auch dazu zählen. Ich find’s toll, bei anderen miterleben zu können, welche Bilder dort entstehen und warum. Da schaue ich mir auch gerne etwas ab. Ich denke das macht jeder 😉 Natürlich gibt es auch bekannte Fotografen, deren Arbeiten ich bewundere. Ich hab ja ein Faible für „street“, auch wenn ich selber viel zu verklemmt für solche Aufnahmen bin. Da schaue ich gerne die Bilder von Martin Parr an. Die Fotos zeigen viel britische Alltagskultur und sind irgendwie herrlich „schräg“. Natürlich mag ich immer noch Chris Friel, ich glaube, das hab ich hier schon mal geschrieben, von Herrn Friel kam ich dann noch zu Valda Bailey, die einen ähnlichen Stil zeigt. Manchmal fasse ich den Mut und versuche mich selber in solchen Experimenten, aber scheitere meistens kläglich 😀 Dein Deckel ist klasse. Ich besitze selber ein Lensbaby mit Lochblende. Sollte ich tatsächlich mal ausprobieren. Danke für diese Inspiration und LG
    kiki

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  3. UdoUdo sagt:

    Sehr schöner Artikel und sehr viel wahres, denn was zählt, sind vor allem der Spaß an der Sache und einfach das Bild!! Meine Hauptinspiration liegt wohl da draußen, bei Freunden, der Umgebung, bei der Welt, aber dennoch gibt es natürlich auch Fotografen und Fotobände. Allem voran Gregory Crewdson mit seinem Beneath the Roses Projekt, einfach genial der Typ. Der Poladarium-Kalender ist eine feine tägliche Inspiration, auch wenn eine Menge Unsinn darin zu finden ist, sind auch immer wieder Perlen dabei. Darüber hinaus noch das Pittsburgh Project von W. Eugene Smith, sehr geniale Bilder!! Aber diese Quellen kennst Du vermutlich alle schon, oder? Eine schöne Weihnachtszeit! 😉

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    • Verfasser

      Nein und daher vielen Dank! Auf Beneath the Rosés bin ich vor Jahren schon mal gestoßen, aber ich habe es mir nicht notiert und daher freue ich mich über die Anregung! Von Smith habe ich wohl das eine oder andere Bild schon gesehen, aber nachdem ich seine tragische Lebensgeschichte in der Wiki gelesen habe, ist sein Bildband sofort auf meinen Wunschzettel gewandert. Tragisch auch, dass er das Pittsburgh Project tatsächlich nie wirklich in eine Endform bringen konnte, weil ihm keine gefiel. Der Kalender ist auch eine Überlegung wert, auch als Geschenk…..
      Dir auch eine schöne Weihnachtszeit!

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  4. juergen61 sagt:

    Hallo Conny,
    Zeitschriften, vor allem einige aus dem Ausland (042,NYC,Numero,Dutch,Dealer z.B)….dann alles von den Typographen Carson und Brody, Bücher weniger, aber die Klassiker (Diane Arbus,Jürgen Teller,die Bechers,Nick Knight,Rodcenko,Winogrand ,a.Watson z.b)…aber es gilt auch : zuviel schauen ist nicht gut…ich fahre gern einfach mal allein los und geniesse die Ruhe und schaue dann was ich so finde…
    Lieber Gruss, Jürgen

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    • Verfasser

      Hallo Jürgen, vielen Dank für die Fülle an Inspiration! Da ich einige Namen gar nicht kannte, habe ich recherchiert und dabei festgestellt, dass du mir einen weiten Blick über den Tellerrand gegönnt hast. Fashion- und Werbefotografie bringt eine geballte Ladung an Kreativität mit sich. Die Bilder von Nick Knight sind krass und bei Gelegenheit werde ich sie mir noch einmal ganz in Ruhe anschauen. Das Dutch Magazine habe ich nicht gefunden, gibt es das noch? In meinem Lieblingsbuchladen an den Deichtorhallen werden auch englisch-sprachige Magazine gehandelt, die werde ich nächstes Mal durchblättern. Auch Rodcenko kannte ich noch nicht und finde die wenigen Bilder, die ich im Internet gefunden habe interessant, da lohnt sich sicher der Blick in einen Bildband. Vielen lieben Dank!

      Liebe Grüße, Conny

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  5. Ray Catcher sagt:

    Das ist ein Unterschied, wer mich zum Staunen bringt oder wer mich inspiriert.
    Fotografen inspirieren mich selten bewusst (!) über ihren Stil, wenn dann über ein Thema. Ich habe bei mir immer das dumpfe Gefühl, dass Inspiration in eigene Einfallslosigkeit, sprich Kopie übergeht.
    Was mich eher fasziniert und motiviert ist die Konsequenz einiger Fotografen sich einem Thema zu widmen und auch zu verkaufen, nicht mal dies und mal das zu knipsen.
    Was die Kamera angeht: Eine gute Kamera erweitert den kreativen Spielraum. Wenn man aber noch nicht gelernt hat, den begrenzten zu nutzen und auszuleben, kann man sich schnell in den Möglichkeiten verirren.

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    • Verfasser

      Nun, das eine schließt das andere nicht aus. Sicher läuft Inspiration oft unbewusst, aber wenn ich staune, dann bewegt das auch etwas in mir, meiner Wahrnehmung und Verarbeitung. Kopieren ist hier überaus verpönt, in Asien gehört das zur Ausbildung von Malern :-). Es ist sicher nicht erstrebenswert, dauerhaft zu Kopieren, aber ich glaube, dass es Zwischenschritte in der Entwicklung gibt und dazu manchmal das bewusste oder auch unbewusste Kopieren gehören kann.

      Die konsequente thematische Auseinandersetzung finde ich auch spannend. Du bist mit deiner Sicht auf Bonn doch selbst ein gutes Beispiel!

      Den letzten Satz unterstreiche ich so. „Gut“ ist ein dehnbarer Begriff 🙂

      Danke für deinen Kommentar und nette Grüße nach Bonn!

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      • Ray Catcher sagt:

        Ja, Kopien sind sicher wichtig, um Technik zu beherrschen zu lernen und kreative Prozesse nachempfinden zu können. Ich finde aber eher als Arbeitsmittel zur Weiterentwicklung, um sich einen „Werkzeugkasten“ zusammenzustellen, nicht als Inspiration, wo ja das Wort „Geist“ drinsteckt.

        Meine Inspiration schnappe ich eher auf aus den unterschiedlichsten Fragmenten, sei eine Filmszene, ein Musikstück, dem ich ein inneres Bild zuordne oder einfach aus Gesprächen mit Leuten, die neue Wege gehen und die dadurch neue Blicke auch mir öffnen. Die beste Inspiration ist für mich aber immer ein Ziel, was ich mit meiner Kreativität verwirklichen möchte.

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        • Verfasser

          Deine Idee vom Werkzeugkasten gefällt mir, da es genau das ist, und natürlich findet man nicht darin seine Inspiration, nicht in dem Kasten, aber vielleicht Motivation. Musik und innere Bilder…. Ja, das kenne ich, übrigens auch umgekehrt 🙂

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  6. Für mich geht es bei Inspiration immer auch darum, mich in einen Zustand zu versetzen, in dem Kreativität gedeihen kann. Insofern speist tatsächlich vieles meine Inspiration. Fotografisch ist es nach wie vor Saul Leiter. Komischerweise ist es einer der ersten Fotografen, mit denen ich mich näher auseinandergesetzt habe und auf den ich immer wieder zurückkomme. Mich inspiriert dabei vor allem auch, weil seine Arbeit genau dem von dir zitierten „Geist“ beseelt ist: Nicht die Kamera macht das Foto….. – Auch, dass sein Werk mehr oder weniger in einem Stadtviertel entstanden ist – also ohne große Reisen, Genrewechsel etc. Dabei ein Leben lang so kreativ geblieben zu sein: Inspiration pur.
    Ich schaue aber auch gerne in anderen Disziplinen nach und suche und finde Inspirationen: Die Maler zum Beispiel. Die Expressionisten, die Impressionisten. Oder Edward Hopper… oder Gerhard Richter. … Oder oder oder.
    Literatur: Das Lesen eines wirklich guten Buches kann mich durchaus fotografisch befruchten. Romane -wie ich ihn z.B. gerae lese (Eugen Ruge „Cabo de Gata“) lösen bei mir Bilder im Kopf aus.
    Musik bewirkt das gleiche: Bob Dylan – seine großartigen Alben, seine Beschäftigung mit Kunst und Literatur -um nur einen zu nennen.
    Und na klar: das Netz und die Blogs. Allerdings sind es hier immer weniger. Die tägliche nur massentaugliche Bilderflut schreckt mich eher, als dass sie inspirierend wirkt. Aber es gibt sie: Deiner gehört dazu. Auch du und deine Arbeiten sind immer wieder ein Quell für Inspiration
    Lg,
    Werner

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    • Verfasser

      Die Werke von Saul Leiter mag ich ja auch sehr und seine Ausstellung hier in Hamburg fand ich sehr beeindruckend. Ein bescheidener Mensch mit einem besonderen Blick auf das Leben, sein Leben, denn er war in seinem Stadtbezirk ja Teil des Ganzen oder das Ganze Teil von ihm. Ich meine, er war mehr als Betrachter/Beobachter.
      Edward Hopper scheint für viele Fotografen eine Quelle der Inspiration zu sein, ich lese das oft. Was mir an seinen Arbeiten besonders ins Auge sticht, ist das besondere Licht. Was ist es, was dir an seinen Arbeiten gefällt?

      Der Klappentext deines aktuellen Buches macht neugierig. Ich schaue nachher mal, ob es das auch als Hörbuch gibt. 🙂
      Musik, ja! Absolut! Nur nicht Bob Dylan 😉 😀

      Man muss im Netz schon gut selektieren und sich auch mal über seinen Dunstkreis und den eigenen Blick hinauswagen, was übrigens meine Absicht mit diesem Aufruf war. Die Anregungen anderer sind in dieser Hinsicht wirklich wertvoll.

      Danke für deine Anregungen und die Blümchen!

      LG, Conny

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  7. thomasclemens sagt:

    Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Manchmal ist es ein Fotobuch (zu letzt Pentti Sammallahti – „hier weit entfernt“), ein Video auf youtube oder ein Blogartikel und dann wieder einfach nur ein Spaziergang im Wald.
    Oft weckt das alles einfach nur die Lust, die Kamera in die Hand zu nehmen und loszuziehen. Die Fotos, die dabei rauskommen haben oft gar nichts mit den Bildern zu tun, die diese Lust geweckt haben.

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    • Verfasser

      Ja, Thomas, das kenne ich. Inspiration muss ja auch nicht heißen, das anzustreben, was einen inspiriert hat. Sie bringt eine Saite zum Klingen, gibt einen Impuls. Der Spaziergang im Wald, wenn man zur Ruhe kommt, durchatmet und vielleicht sogar ganz allein dort ist. Oft sogar ohne die Kamera und dann mit dem Auge fotografiert. So?

      Den Bildband hat Werner in der Rubrik „Inspiration“ vorgestellt http://alleaugenblicke.de/inspiration-4-der-fotograf-pentti-sammallahti/ und die Bilder sind großartig, finde ich auch.

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  8. Jörn sagt:

    Mich inspirieren besondere Lichtstimmungen, möglichst einmalige Situationen, Dinge, die man nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Und mir ist die Kamera in meiner Hand besonders wichtig. Ja, man kann heute mit so ziemlich jedem Fotoapparat tolle Bilder machen – und die meisten (mich eingeschlossen) sehen auch nicht, mit welchem Equipment ein Motiv eingefangen wurde. Für mich ist es trotzdem sehr, sehr wichtig, ein professionelles Feeling zu bekommen, wenn ich meine Kamera in die Hand nehme.

    Dasselbe in der Musik. Ich spiele nicht gleich gerne auf jeder Gitarre. Die haben zwar gewöhnlich alle 6 Saiten, aber es ist eben doch ein großer Unterschied, wie die sich anfühlen und eben – ob sie einen zu neuen Songs inspirieren.

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    • Verfasser

      Besondere Lichtstimmungen sehen und dann die Kamera dabei haben – was für ein Glück! 🙂 Und das Besondere festhalten können auch.

      Schade ;-), dass „Wetten Dass“ eingestellt wurde, hätte doch mal eine gute Wette abgeben. Erkenne aus tausend Kamera/Objektiv/Film bzw. dig. Entwicklungs-Kombinationen 5 richtige. Ich weiß, es gibt Objektive mit einer besonderen Charakteristik, aber dahinter auch noch die Kamera zu erkennen? Nun, wenn überhaupt, können das nur absolute Spezialisten oder?

      Ich wollte damit auch nicht sagen, dass mir egal ist, welche Kamera ich in der Hand halte, aber für andere ist es im Grunde unwichtig. Und Auswahl-Kriterien und Vorlieben sind individuell und da soll jeder nach seiner Facon glücklich werden. Was am Ende zählt, ist das Foto und dann bräuchte kein Mensch die Info, womit es gemacht wurde, das macht es nicht besser/schlechter/interessanter. Werkzeug halt. Bei Instrumenten kommt noch die Klangeigenschaft dazu, das ist direkter oder?

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      • Jörn sagt:

        Hast Recht. Für den Betrachter ist es völlig nebensächlich, mit was für Gerät ein Bild entstanden ist. Was das Unterscheiden betrifft – falls das überhaupt jemand kann, müsste das wirklich „Häuptling Adlerauge“ sein. Ich glaube aber nicht, dass das möglich ist. Im anderen Fall wäre ich schon sehr beeindruckt … 🙂

        Klangeigenschaften bei Instrumenten? Der Unterschied ist oft sehr groß. Nachbauten kommen aber oft überraschend nah an das Vorbild heran. Manche übertreffen das Original sogar.

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    • JOLOMY sagt:

      Einer Fender Stratocaster Töne zu entlocken, gelingt Jedem – aber das Klangbild von Jimi Hendrix kann kein Gitarrenlehrer reproduzieren (etwa das 8 Takte Solo in „Hey Joe“)!

      Im ausbelichteten Foto lassen mögliche Abbildungfehler (Verzeichnung, Koma etc.) schon Rückschlüsse auf die verwendete Optik zu. Im Vergleich zu den Doppel-Gauß Typen (z.B. Zeiss Planar oder Leitz Summicron) zeigen die modernen asphärischen Objektive eine ganz andere Ästhetik der Unschärfe (Bokeh) und das Digital Imaging steuert zusätzlich sichtbare Artefakte (Bayer Interpolation, JPEG Kompression, …, Unsharp Mask Filter) bei …

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  9. JOLOMY sagt:

    Fotografie sieht die Natur vom Auge nach außen. Malerei sieht die Natur vom Auge nach innen. (Charles Sheeler)

    Betty Edwards publizierte 1979 dieses lesenswerte Buch: Drawing on the Right Side of the Brain. A Course in Enhancing Creativity and Artistic Confidences. (J.P. Tarcher, Inc., Los Angeles)

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      • JOLOMY sagt:

        Ein „Umschalten“ auf eine „nonverbale“ Sprache gelingt mir sowohl beim Zeichnen als auch beim Fotografieren. Sobald ich bewusst (verbal) sehe, wird der Zeichenvorgang oder die lichtbildnerische Komposition abrupt unterbrochen!
        Meine ersten 7 Jahre knipste ich ausschließlich mit EINFACHEN Sucherkameras, dann folgte eine 5-jährige Phase mit „professionellen“ SLR’s und seit seitdem fotografiere ich wieder überwiegend mit simplen Meßsucherkameras. Mit meinem High End DSLR Boliden werde ich einfach nicht richtig warm – zuviele Schalter und Regler lenken mich vom (Motiv) Sehen ab – und man sieht es meistens im fertigen Bildergebnis bei gleichen Aufnahmesituationen …

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  10. Paul Simmen sagt:

    „Wonach wir doch alle suchen, ist Inspiration“, schreibst du.

    Bin nicht Suchender, aber Staunender. Im Moment wo ich ein Sujet sehe, passiert in meiner Gefühls- und Gedankenwelt irgend etwas – frag nicht, was es ist. Es kommt innen einfach vieles in Bewegung und aus dieser Bewegung heraus entstehen die Fotos – festgehaltene Augenblicke.

    Ausstellungen und Fotobücher inspirieren mich nicht. Ich ‚lese‘ sie als Dokumente der Wahrnehmung eines Menschen.

    Menschen, Informationen, Musik und Literatur – einfach meine Umwelt verändern meine Wahrnehmung und so verändern sich wohl über die Jahre betrachtet, auch die Bilder – was später mal zu prüfen wäre.

    Die Technik eröffnet mir mehr oder weniger Möglichkeiten. Ob ich diese brauche und benutzen will, oder eben nicht, das bleibt mein Entscheid. Als Amateur verfüge ich über wenig Geld um Technik zu kaufen und kann vieles auch auslassen, weil ich Technik nicht benötige um Aufträge und Kundenwünsche zu realisieren. Profis sind da wohl eher im Zugzwang. Ich kann immer mein Ding (http://www.lichtbildwerker.ch/2014/01/01/test-blog/) machen – glaub beim Profi sieht das halt schon anders aus.
    Ist vielleicht die Narrenkappe, die ich trage, die grösste Inspiration?

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    • Verfasser

      Tja, vielleicht, Paul. Dein Artikel schreit nach einem Fazit, nachdem das Jahr fast zu Ende ist. Das Foto gefällt mir übrigens sehr gut. Interessant finde ich, wie unterschiedlich Fotografen ticken. Ich habe bisher kaum gehört, dass jemand sich nicht durch Bildbände und Ausstellungen inspiriert fühlt. Aber vielleicht ist auch das oft die Verwechslung mit der Motivation.
      Außerdem bin ich dem Irrtum unterlegen, dass alle Inspiration suchen, so scheint es nicht zu sein. Oft passiert sie einfach oder ist kaum nötig?

      Liebe Grüße, Conny

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  11. Hallo Conny,

    stimmige Meinungsäußerung, deren wahrer Kern jedem eine Inspiration sein sollte.

    Inspirierendes: Frauen vor 10 Uhr morgens, Buch von Veronique Viel mit Fotografien von Peter Lindbergh, u. a.

    Das Werk von Betina La Plante

    In letzter Zeit gefunden beim Stöbern bei Dussmann: Humans of New York, welches überall Nachahmer gefunden hat. Ein inspirierendes Projekt für mich.

    LG Mies Vandenbergh

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    • Verfasser

      Oh ja, La Plante ist auch in meiner Seitenleiste zu finden, sehr sehr schöne und spannende Portraits. Die Bilder von Veronique V. Muss ich mir noch intensiver ansehen. frauen vor 10 Uhr morgens? Das Werde ich mir ansehen. Ja, Humans hat sich verbreitet wie ein Buschfeuer und den Nerv vieler getroffen. Danke für deinen Kommentar und nette Grüße!

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  12. Hi Conny, wie oft lese ich dass es schnurz egal ist mit welcher Kamera ein Bild entstanden ist. Ich persönlich sehe das anders. Einerseits weil man für bestimmte Bilder, sowohl für die Aufnahme wie auch für den fertigen Print, eine bestimmte Technik braucht, andererseits weil mich die Kameratechnik, ob analog oder digital, begeistert. Für mich ist ein Fotoapparat mehr als nur Werkzeug. Ich nehme gerne ab und zu meine Kameras in die Hand, schaue durch den Sucher, reinige die Objektive …. Im Grunde genommen brauche ich diese „Beziehung“ zu meinem Material um Inspiration woher sie auch immer stammen möge, in meinen Bildern umzusetzen.

    Du hast diesen Satz – “It is an illusion that photos are made with the camera… they are made with the eye, heart and head.” – von Henri Cartier-Bresson eingefügt. HCB hat sich aber auch mehrfach zu seinen Leica Kameras geäussert. Ihm war die „M“essucherkamera schon sehr wichtig.

    Inspiration wird aus vielen Quellen gespeist und ist schwer auf den Punkt zu bringen. Drei von den Künstlern die mich inspirieren sind:
    http://www.michaelkenna.net,
    http://www.chemamadoz.com
    http://rodneysmith.com

    Liebe Grüsse,
    Gilles

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    • Verfasser

      Hallo Gilles, ich kann dein Verhältnis zu deinem Equipment gut verstehen, das ging und geht mir teilweise auch so und mir ist natürlich nicht egal, womit ich fotografiere, aber, wie ich in meinem Kommentar an Jörn schon schrieb, ist es für den Betrachter egal, der sieht das Endergebnis und es bringt ihm nichts, zu wissen, ob es mit einer D90 oder D4 aufgenommen wurde. Was denn auch? Dass es für eine D90 ganz passabel oder für eine D4 schlecht ist? Was sagt das über die Qualität der Bildgestaltung usw. aus? Und demjenigen, der keinen Blick für Fotografie entwickelt, bringt die teuerste Kamera nichts. Wenn man den aber hat und zusätzlich eine Liebe zu seiner Kamera, seinen Linsen, Filmen, finde ich das sehr sympathisch. Reines Technikgeschwafel um die neuesten Neuheiten oder die, die vielleicht auf den Markt gebracht werden, helfen aber unserer Entwicklung nicht, gerade den Anfängern nicht. Es ist eben nicht so, dass du nur gut sein kannst oder wirst, wenn du eine teure Kamera hast, was ein weit verbreiteter Irrtum ist. Selbst die Leica wird nur in den Händen desjenigen, der gelernt hat zu sehen, ein wunderbares Werkzeug oder eine Gefährtin sein. Ein Anfänger, wenn er denn lernen muss ( Naturtalente gibt es auch 🙂 ) , wird auch damit oder damit erst recht keine interessanten Bilder machen. LG, Conny

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  13. Günter sagt:

    Hallo Conny,
    das Thema löst ja einiges an Kommentaren aus, was zweigt, dass dies viele Fotobegeisterte bewegt.
    Ich hab auch lange darüber nachgedacht, so simpel die Frage erscheinen mag, so schwierig ist sie doch zu beantworten.
    Täglich schaut man auf diverse Blog Beiträger, 1x, Instagram usw. auf der Suche nach Inspiration.
    Was meist passiert, ist dass man sich an der Oberliga orientiert und man schnell Frust bekommt, weil einem diese Bilder, aus welchen Gründen auch immer, nicht gelingen wollen.
    Das kann keine Inspiration sein! Man ist dadurch nicht frei in seinen in seinen Gedanken, in seinem schaffen, die Dinge fließen zu lassen, man steckt in der Zwangsjacke der Bilder die man (nach)machen möchte.
    Inspiration entsteht nicht alleine durch die Bilder die man ansieht, sondern durch den Weg wie sie entsandten sind, wenn der Fotograf eine Geschichte dazu erzählt, ein Lebensweg, wenn es mehr ist als nur ein Bild.
    Wie z.B. die Geschichte von Volker Gerling, Bilder lernen laufen indem man sie herumträgt.(ISBN 978-3-8493-0302-0)
    Ein wunderbares Buch und zurück zu den Anfängen, dies ist für mich Inspiration, weil es um Menschen geht und um Bilder die keinem Pixelwahn unterliegen.
    Für mich ist die Quelle aller Inspiration, dass sich Menschen auf einer Wellenlänge verstehen und austauschen, dass man sich einfach einmal treiben lässt und die Gedanken frei sind von irgendwelchen Vorgaben.
    Ich wünsche Dir auf dem Weg eine schönes Weihnachtsfest, erholsame Feiertag und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

    LG
    Günter

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    • Verfasser

      Hallo Günter, vielen Dank für deine interessanten Gedanken. Die Herangehensweise von Volker Gerling ist spannend und ungewöhnlich, wie auch die Portraits, die dabei entstehen. Das Bich ist notiert :-).

      Inspiration findet jeder für sich und jeder woanders und ich freue mich sehr darüber, dass du und die anderen Kommentatoren ihre Gedanken dazu mit den geneigten Lesern und mir teilen. Anhand der vielen Anregungen habe ich in die unterschiedlichsten Richtungen geschaut und mich aus meiner gewohnten Blickrichtung herausbegeben. Denn auch wenn ich mich selbst umschaue, schaue ich doch immer durch „meine Brille“ und ich vermute, dass das vielen Fotografen so geht.

      Wenn man sich nur die massentaugliche Oberliga ansieht, gebe ich dir völlig recht. Aber es gibt auch die anderen, wirklich guten Fotografen, die keine seichte Kost und nicht immer auf Anhieb zu verstehen sind. Manche muss man sich regelrecht erarbeiten. Das finde ich absolut inspirierend.

      Ich wünsche dir auch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

      LG, Conny

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  14. Michael_K sagt:

    Hallo! 🙂

    Es mag komisch klingen, wenn so ein Fremder wie ich diese Frage zu stellen vermag, aber ist das Foto zufällig am Bredenbeker Teich aufgenommen worden und wo genau?
    In Anbetracht der möglichen Schneelage suche ich im Moment nach Orten, wo ich verschneite Landschaften fotografieren kann und bin dabei auch auf deine Seite hier gestoßen. Dieser Platz würde sich sehr gut eignen, anders als Gebäude aus HH kann man ihn aber nicht direkt lokalisieren.
    Inspiration heißt für mich nämlich unter anderem, das Internet nach Fotos zu durchwühlen und wenn was interessantes dabei ist, kann mich nichts davon abhalten, in die U-Bahn zu springen und dorthin zu fahren. Meine Phantasie zeigt mir diesen Ort mit schneebedeckten Bäumen und im Sonnenlicht, was es bei Gelegenheit zu überprüfen gilt. 😉
    Deshalb würde ich mich freuen, wenn du mir den Standort des Fotos sagst.

    Danke

    Michael

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    • Verfasser

      Hallo Michael, nein, der Bredenbeker Teich ist es nicht, aber es ist in der Nähe. Das Foto habe ich am Im Duvenstedter Brook aufgenommen, genauer gesagt dort, wo der Brügkamp über die Ammersbek geführt wird. Da ist ein kleiner Stausee. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommst du nur bis Duvenstedt und von dort aus ca. Ist es noch ca. 1/2 Zu Fuß. Duvenstedter Triftweg/Mühlenredder/Herrenhausallee und dann links in den Brügkamp.
      viel Spaß und schöne Fotos! LG, Conny

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  15. aebby sagt:

    Gleich vorab zur Warnung, drei Buchtipps bekomme ich nicht zusammen 😉 Inspiration bedeutet Einhauchen von Geist und Seele. In ganz seltenen Fällen erfahre ich Inspiration aus dem Anschauen von Werken und Büchern. Sehr viel häufiger inspirieren mich Werke UND die Menschen, die die Werke geschaffen haben. Es ist als bräuchte ich noch einen menschlichen Kontext, dass der Seelenhauch spürbar wird. Ich lese Deinen Blog, lese die Kommentare, die Du bei mir schreibst, lese Deinen USA Reisebericht, schaue die Bilder an … dann inspiriert mich das mehr als es ein Bildband von Ansel Adams könnte.

    Du hast mich mit Deiner Frage auf eine Idee gebracht. Ich habe in meinem Büro einige in diesem Sinne inspirierende Bilder hängen, über die werde ich in den nächsten Wochen nach und nach schreiben. Um Deiner fragenden Bitte wenigstens zum Teil nachzukommen möchte ich zumindest ein Buch erwähnen. Eines der Bilder aus dem Buch hängt auch als Handabzug in meinem Büro 😉 Es ist ein Buch über Tango, den Tanz, die Menschen das Land … es fasziniert mich obwohl ich selbst keinen Schritt Tango tanzen kann. Der Fotograf „Jim Zimmermann“ schafft es den Zauber des Tanzes perfekt einzufangen.

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  16. David sagt:

    Das Thema mit den Inspirationen und Einflüssen ist meiner Meinung nach – ob nun bewusst oder unbewusst – ein großer Teil des photographischen Schaffens. Für mich persönlich ist Ted Forbes‘ Youtube-Kanal „The art of photography“ ein wichtiger Ansatzpunkt. Zur Zeit sind es drei Photographen, die mich beschäftigen und von denen ich sehr begeistert bin: Josef Koudelka, Robert Frank und Alain Leboile. Aber das sind bei mir immer Phasen. Ich finde einen Photographen, der mich interessiert, ich beschäftige mich mit seinem Werk und der Biographie und irgendwann suche ich mir eine neue Inspirationsquelle. Wichtig für mich sind dabei Photobücher. Im Internet habe ich oft das Gefühl, dass ich in der Bilderflut die Übersicht verliere. Bei einem Photobuch habe ich eine vom Künstler getroffene Auswahl an Bildern in hoher Qualität. Das macht das Betrachten der Photos für mich zu einem Genusserlebnis.
    Viele Grüße,
    David

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    • Verfasser

      Vielen Dank für deinen Kommentar, David. Alain Leboile hat einen wirklich wunderbaren Blick und ein ebensolches Portfolio. Den Youtube-Channel habe ich abonniert, kannte ich noch nicht.
      Ja, so wie du es beschreibst, so geht es mir auch. Vor allem mit den Büchern.

      Viele Grüße zurück,

      Conny

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