Zu Bäumen empfinde ich eine tiefe Zuneigung, darüber schrieb ich hier schon einmal. Wenn ich sie fotografiere, dann mit einem liebevollen oder auch schmerzerfüllten Blick, wie auf dem letzten Foto. Dieses Wäldchen ist weg. Irgendwelche Menschen beschlossen, dort einen anderen anzupflanzen. Einfach abgeholzt. Mir tut das weh. Es waren kräftige, gesunde Bäume, die dort der Axt zum Opfer fielen. Es wird Jahre dauern, bis die Fläche wieder „aufgeforstet“ ist, wie es in Beamtendeutsch so schön heißt, denn dort soll ein neuer, anderer Wald wachsen. Über das Warum steht nichts zu lesen.
Die eine oder andere Erinnerung wurde gleich mit abgeholzt. Vielleicht saß ein Paar unter einem dieser Bäume und hat ihre Liebe in der Rinde verewigt, jedenfalls dachten sie damals, dass es für die „Ewigkeit“ wäre. Vielleicht hatte sich ein Mädchen einen dieser Bäume ausgesucht, als Zuhörer, als Freund, Mädchen tun so etwas, ich weiß das, denn ich war auch mal eines. Vielleicht haben Vogelpärchen seit Jahren in ihnen ihre Nester gebaut. Rehe und Wildschweine haben sich an ihnen den Rücken geschrubbelt, Pflanzen haben sich in ihrem Schatten ein nettes Plätzchen ausgesucht. Und die Bäume haben über viele Jahre ihre Wurzeln tiefer in das Erdreich gebohrt und wurden kräftiger und schöner.
Wäldchen sollten vom Umtausch ausgeschlossen werden!
Bis auf das Letzte (iPhone) übrigens alle so als JPG aus der D750.
Standing here
The old man said to me
Long before these crowded streets
Here stood my dreaming tree
Below it he would sit
For hours at a time
Now progress takes away
What forever took to find
Now he’s falling hard
He feels the falling dark
How he longs to be
Beneath his dreaming tree
Conquered fear to climb
A moment froze in time
When the girl who first he kissed
Promised him she’d be his
Remembered mother’s words
There beneath the tree
No matter what the world
You’ll always be my babyMommy come quick
The dreaming tree has died
aus Dave Mattews Band: The Dreaming Tree
Wow, ich bin beeindruckt, aus diesen einfachen Holzstückchen zauberst du auf deinen Bildern Magie. Schön, auch deine Gedanken zu den – jetzt fehlenden – Bäumen.
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Danke, Jürgen, es sind die Bäume, die die Magie ausstrahlen, man muss sie nur entdecken. Klingt esoterisch, aber es ist einfach nur der Blick auf die Dinge oder? LG, Conny
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Schöne Aufnahmen. Sie zeigen deine innige Beziehung zu Bäumen. Dein Text bringt mich zum Nachdenken. Ja, der Wald hat und ist was „Besonderes“ – Er wurde und wird in der Kunst und Literatur hinreichend beschrieben. Aber ja: der Wald ist auch ein Wirtschaftsraum. Holz in seinen Ausprägungen umgibt uns überall. Dazu gehört dann auch, dass man Wälder abholzt.
Auf deinem letzten Foto sieht es so aus, als sei es eine Monokultur aus Nadelhölzern gewesen… Nun, auch wenn das Loch, was da entstanden ist, nicht schön ist, so ist das Fällen von Monokulturen ja nur der Beginn einer Wiederaufforstung eines Mischwaldes (hoffe ich jedenfalls)
Lg,
Werner
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Danke, dass du mir die positive Seite aufzeigst :-). Ich werde es im Auge behalten und mich eines Tages über die neuen Bäume freuen. Zum Glück wird es dort wieder Bäume geben 🙂
LG, Conny
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😦 da denke ich gleich an sarumans isengard und baumbart und den alten wald. ohje ohje 😉 das erste bild mag ich besonders!
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Stimmt, in Tolkien´s Geschichte spielen die Bäume auch eine große Rolle. Danke, das Erste ist eines meiner Lieblings-Baum-Bilder 🙂
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Moin Conny,
Wald ist faszinierend. Die kleinen Lichtspiele der Sonnenstrahlen, die bis zum Boden vordringen liefern ein wunderbares Schauspiel. Da macht man gerne Augen und Blende auf. 😉 Eine wunderbare Serie, deine Bilder und Worte werde ich im Gedanken mit mir tragen, wenn ich demnächst wieder durch den Jasmund wandere. Den dürfen sie zum Glück nicht abholzen!
Wünsche Dir ein schönes Wochenende und LG
kiki
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Moin Kiki,
ja, nicht wahr, faszinierend, das ist er immer wieder. Und ich finde, eine weit geöffnete Blende hilft hier, das natürliche Chaos zu sortieren, welches man im Wald meist findet.
Im Jasmund stehen teilweise Bäume, die wie an einem Lineal hochgewachsen zu sein scheinen. Und das, obwohl es an der Küste doch immer sehr windig ist. Das brachte mich dort zum Staunen.
Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende, es scheint endlich wärmer zu werden :-).
LG, Conny
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Sehr schöne Eindrücke zeigst Du Conny.
Nur schade dass die Farbe fehlt, ich finde Naturfotos sehen in Farbe schöner aus. Ist aber Geschmackssache und kann jeder halten wie er/sie will 🙂
Liebe Grüße
Rolf
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Vielen Dank, Rolf! Ja, das ist Geschmacksache, da hast du Recht. Ich finde, gerade bei diesen Fotos würde Farbe von den Strukturen und dem Licht- und Schattenspiel ablenken. Daher habe ich mich für s/w entschieden.
LG,
Conny
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Tolle stimmungsvolle Fotos sind das. Gerade, dass sie sehr dunkel gehalten sind, gefällt mir daran. Da kommen die wenigen hellen Akzente gut zur Geltung.
Viele Grüße
Ulf
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Freut mich, danke!
LG, Conny
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Sehr schöne Serie! Ich finde, Wald und Bäume haben immer etwas besonderes – zeigt sich ja schon daran, dass es das Subgenre „Landschaft mit Baum“ gibt.
Mein Favorit deiner Serie ist ganz klar das erste. Durch das Licht kommt die Textur des Baumstumpf wundervoll zur Geltung.
Viele Grüße,
David
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Bäume sind in der Fotografie ein Thema, dem man sich auf vielfältige Weise nähern kann, immer wieder spannend und immer wieder eine Herausforderung. Danke für deinen Kommentar und viele Grüße zurück!
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Liebe Conny, ich mag die Serie und mir gefällt das letzte Bild erstaunlich gut, weil die Struktur des Waldbodens in monochrom wunderbar rüberkommt.
Ich hatte dir noch mal eine E-Mail bzgl. deines Interviews bzw. Verwendung deiner Bilder geschickt. Könntest du mir diesbzgl. kurz Bescheid geben? Dann könnte es nämlich bald online gehen…
Lieben Dank und Grüße!
Nora
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Danke Für deinem Kommentar!, Nora. Bezüglich deiner Mail: Wird erledigt, danke für den Reminder 🙂
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die Struktur der abstehenden Rinde und das Licht gefallen mir besonders gut. Wie ist es wohl ein Baum zu sein? Ich wünsche schöne Sommerzeit, Conny!
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Die wünsche ich dir auch, Jörg! Wie ist es wohl ein Baum zu sein…. Diese Frage habe ich mir schon so oft gestellt :-). Meine Antworten würden Seiten füllen ;-).
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ja, da schwingt Wehmut mit … das letzte Bild verbreitet Endzeitstimmung, das erste, das mir im übrigen besonders gefällt, ist viel freundlicher, da schwingen eher die schönen Erinnerungen an den Wald mit.
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Endzeitstimmung, nicht wahr? Häuser und Bäume hinterlassen klaffende Wunden, wenn man sie „entfernt“.
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