Adele – Million years ago

Adele-25

 

I only wanted to have fun
Learning to fly…
Learning to run…
I let my heart decide the way
When I was young…
Deep down I must have always known
That is would be inevitable
To earn my stripes I’d have to pay!
And bear my soul

I know I’m not the only one
Who regrets the things they’ve done
Sometimes I just feel it’s only me
Who can’t stand the reflection that they see
I wish I could live a little more
Look up to the sky, not just the floor

I feel like my life is flashing by
And all I can do is watch and cry
I miss the air, I miss my friends
I miss my mother; I miss it when
Life was a party to be thrown
But that was a million years ago
(,,,)
A million years ago!

Wenn es von der aktuellen Adele-Scheibe einen Song gibt, der mir ein bisschen ziemlich die Tränen in die Augen treibt, ist es dieser. Wie kann eine Frau, die man gerade 25 Lenze zählt, halb so alt wie ich, so einen Song schreiben? In dem so viel Schwermütigkeit und im wahrsten Sinne des Wortes, Lebenserfahrung steckt?

Wie leicht war das Leben früher. Party, Freunde, Liebe, Leichtigkeit. Diese Leichtigkeit wird es wohl nie wieder geben. Zu viel Schmerz ist da, zu viele Wunden, Verluste, zu viele Dinge die man tragen muss und nicht einfach ablegen kann, wie eine alte Jacke. Die Verantwortung für vieles wiegt schwer, sie würde die Wippe auf deren anderer Seite die Leichtigkeit einmal saß, immer herunterziehen und tut es mit den Schultern, die diese Last seit Jahren tragen müssen. Glückliche, warme Momente sind kostbarer und rarer als früher. Und dennoch sind es heute die kleinen Momente des Glücks, die man früher gar nicht wahrgenommen hat. Partys haben an Wichtigkeit verloren, tiefe Beziehungen zu einigen wenigen Menschen sind wichtiger, als die vielen flüchtigen Bekanntschaften von früher. Die junge, leichte, wilde Liebe ist im Idealfall zu einer tiefen, vertrauten, über die Jahre gewachsenen Beziehung gereift.

Und dennoch fasst mich dieser Song emotional an. Die Gedanken an damals stimmen mich melancholischer, als ich dachte. Würde ich das gegen meine Lebenserfahrung eintauschen wollen? Ich weiß es nicht wirklich. Sie in eine Waagschale werfen und die Jugend dagegen? Was wiegt mehr?

18 Antworten zu Adele – Million years ago

  1. Paleica sagt:

    tolle lyrics. den song muss ich mir gleich mal anhören. ich glaube, diese „million years ago“ können – in adeles fall – vielleicht auch nur 2, 3 jahre sein und fühlen sich dennoch an wie aus einem anderen leben. ich bin ja auch „erst“ 29 und kann das weit mehr unterschreiben, als mir lieb ist. auch wenn ich befürchte, dass das in den kommenden jahrzehnten nicht weniger sondern noch weit mehr werden wird…

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      Ja, das kann gut sein. Zeiträume können sich aus den unterschiedlichsten Gründen lang oder kurz anfühlen. Und auch mit 20 kann dich die Schwermut packen und die Leichtigkeit entschwinden. Es klingt bei ihr, als wäre das 50 Jahre her…… Million years ago. Vielleicht vergisst man diese Gefühle auch im Laufe des Lebens, weil sich sonst zu viel ansammeln würde.
      Dieser Text berührt auch sicher jeden anders und manche gar nicht. Ich denke, dir wird der Song gefallen, das ganze Album ist hörenswert, bis auf 1-2 Stücke.

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  2. Tolles Foto, Conny. Gefällt mir sehr gut. Ich hätte wahrscheinlich in einem ersten Reflex anders fokussiert, nämlich auf das (Whiskey?-)Glas. Aber wahrscheinlich hat das Foto so mehr Reiz, weil man so die Großstadt von oben sieht. Wo hast du das Foto überhaupt aufgenommen?
    Ach, und was das Altern, verlorene Gelegenheiten und Veränderungen im Leben angeht: Ich sage mir da einfach, so ist es eben. Und damit kann ich eigentlich ganz gut leben. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht so sentimental wie du.

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      Das war auch mein erster Reflex und mein erstes Foto ;-), aber dann entdeckte ich das riesige Konterfei von Adele an einer Wand und wollte das unbedingt scharf im Bild haben (Mitte rechts) und als mir nun dieser Song nicht mehr aus dem Kopf ging, fiel mir dieses Bild wieder ein und es passt insgesamt so gut zu diesen Lyrics, da es die Reeperbahn bei Nacht zeigt, wo ich vor einer gefühlten Ewigkeit in den Discos getanzt und gefeiert habe :-).

      Ich bin nicht immer so sentimental, nur manchmal 😉

      Aufgenommen übrigens vom Clouds aus, einem Restaurant in den Tanzenden Türmen.
      http://www.clouds-hamburg.de

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  3. hansekiki sagt:

    Moin Conny,
    Songschreiber werden ja auch aus den unterschiedlichsten Quellen zu ihren Texten inspiriert. Vielleicht ist es ein Buch oder eine Geschichte, die die junge Frau auf diese Zeilen gebracht hat. Ist bei der Fotografie ja oft ähnlich 😉
    Musik ist für viele sicherlich auch ein gewichtiger Teil ihrer Erinnerungen. Ich habe in der letzten Zeit wieder einige Bowie Songs gehört (seufz..)
    Man schwelgt in Erinnerungen, die man früher eher beiläufig wahrgenommen hat und für völlig selbstverständlich hielt. Das ändert sich im Alter, man merkt einfach, daß Zeit ein kostbares Gut ist und für jeden nur begrenzt zur Verfügung steht. Das prägt oft auch das Verhalten wenn man älter wird und man vermißt diese Leichtigkeit der jungen Jahre, wo man darüber noch keinen Gedanken verschwendet hat.
    Ich denke, es kommt darauf an, wie einen die Erinnerungen geprägt haben, ob es sich gut anfühlt und weiterhin die Neugier vorhanden ist. Ein bisschen Distanz zum jeweiligen Zeitgeist ist oft auch nicht schlecht 😉 Man muß nicht mehr alles mitmachen.
    LG kiki

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    • Verfasser

      Moin Kiki, 😀 ja, da hast du allerdings Recht, diese Art der Distanz mag ich heute auch. Auch was du bezüglich der Erinnerungen und Zeit schreibst, empfinde ich auch so. Hätte man mit 20 schon die Lebenserfahrung von heute, wäre das vielleicht gar kein Vorteil oder? 😉

      Wovon Adele inspiriert wurde, weiß man nicht, aber es kann vieles sein, stimmt.

      Bei mir läuft im Moment oft die neue Bowie, die aber aus gegeben Anlass auch schwermütig macht ;-). Es wird Zeit, dass der Frühling kommt :-).
      LG, Conny

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  4. Bei mir läuft seit heute wieder mal …. Eagles… aus gegebenem Anlass 😦
    Tolles Foto: für mich bezieht es seinen Reiz durch die Fokussierung auf das Gesicht der Künstlerin.. (Ihre Musik geht allerdings echt an mir vorbei)….
    Lg,
    Werner

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    • Verfasser

      Um die Musik ging es hier ja auch weniger, mehr um die Lyrics ;-). Wobei ich ihr drittes Album deutlich besser finde, als die Vorgänger und sie hat eine Hammer-Stimme. Aber das ist halt Geschmacksache. Ja, die Eagles….. traurig.
      LG, Conny

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  5. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Adele durch ihr frühes Fokussieren auf ihre berufliche Laufbahn als Sängerin und Songwriterin und das damit einhergehende Leben in der Öffentlichkeit ihre „Unbeschwertheit“ vielleicht etwas früher oder beschleunigter eingebüßt hat als jemand, der sein Leben fernab der Öffentlichkeit leben kann.

    Immer wieder höre ich, es sei ohne weiteres möglich, authentische und ergreifende Texte zu schreiben, ohne diese Dinge selbst erlebt zu haben. Nun, ich gehöre (leider) nicht zu diesen Autorinnen. Vielleicht zu kopflastig :-). Bei mir werden die Texte dann wirklich gut, wenn ich sie zumindest in Details selbst erfahre bzw. die Geschichte eines anderen Menschen „finde“.

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