Urlaub mit 35mm (Fuji x100T)

Faschingsumzug Garachico, Teneriffa
Faschingsumzug in Garachico

Die Zeit vor dem Urlaub ist für uns fotoaffine Menschen immer auch eine Zeit der Entscheidungen. Welches Equipment ist sinnvoll, welches nötig? Was für Fotos gedenke ich zu machen, welche Motive könnten mir vor die Linse geraten und was brauche ich, um meine Bildideen umzusetzen?  Objektive werden geputzt, Zubehör geordnet, Fotoforen gesichtet, das Ersparte gezählt, mit neuem Equipment geliebäugelt und am Ende packt man meist viel zu viel in die große Fototasche. Am Urlaubsort angekommen bleibt das Ganze dann entweder im Hotel, weil es an diesem und den anderen Tagen irgendwie zu viel ist oder das Wetter zu schlecht oder man schleppt alles unter den mitleidigen Blicken der Mitreisenden mit sich herum und wenn man meint, jetzt sei es an der Zeit, das schwere Zeugs endlich mal einzusetzen, sind die anderen schon so weit voraus, dass man den Gedanken verwirft und sich lieber sputet, damit man den Anschluss nicht verliert. In Gedanken notiert man sich die Idee, nächstes Mal entweder allein oder nur mit Fotografen zu reisen ;-). Nach ein paar Tagen fragt man sich, warum man das eigentlich angetan hat, reibt sich die schmerzenden Schultern, reduziert sich und versucht einen Kompromiss zu finden. Am nächsten Morgen gelobt man sich Besserung, packt nur die Hälfte in die Fototasche, freut sich ob des reduzierten Gewichts und steht spätestens irgendwann vor dem Dilemma, dass man nun genau die Linse bräuchte, die im Hotelsafe liegt. Das kennen vermutlich viele und mir geht es auch oft so. Üblicherweise nehme ich auf jeden Fall das 24-70mm, eine 50er Festbrennweite (wegen der Lichtstärke/Lieblingslinse) und ein Superweitwinkel oder ein Telezoom (je nach Reiseziel) plus FX-Kamera, die Fuji (für entspanntes Bummeln) und ein Stativ mit, wobei ich letzteres natürlich nicht ständig mit mir herum trage.

Teneriffa stand an. Ich wusste, wir würden wie immer täglich unterwegs sein, vieles ansehen, Höhenmeter auch zu Fuß überwinden und trotzdem sollte es erholsam sein. Natürlich habe ich überlegt, was ich von meinem Gerödel mitnehme. Aber relativ schnell habe ich mich entschieden, nur die Fuji x100T mitzunehmen. Ich wollte einfach frei sein, möglichst wenig Balast auf meine Schultern laden. Ich las, dass es dort nicht so schlau ist, seine Sachen im Auto zu lassen, da diese doch relativ häufig aufgebrochen werden. Ok, ich müsste also immer alles „am Mann“ haben. Da schied die große Ausrüstung sofort aus. Und ich vertraute darauf, dass ich mit der einen Festbrennweite, den begrenzten Möglichkeiten schon klar kommen würde. Und es war ein Genuss. Ich habe mir eine kleine, aber feine Fototasche gekauft, in die genau das passt, was ich meinte, zu brauchen. Das kleine Reisestativ blieb bis zu seinem Einsatz im Hotel und fuhr nur zweimal im Kofferraum mit. Keine Überlegung am morgen, was ich einpacke, kein Nachdenken darüber, welche Linse ich nutze, dafür leichtes Gewicht und viel mehr Gedanken über die Bildgestaltung. Du brauchst keine Zeit mit dem Wechsel von Objektiven verplempern, bist gedanklich schneller im Bild. Gut, es gab Momente, wo ich mein „großes Besteck“ ein wenig vermisst habe, aber es war halt nicht da und so habe mich nicht geärgert. Du machst dir über diese Dinge einfach keine Gedanken mehr. Feine Sache.

35mm passen irgendwie immer. Für Landschaften sowieso, auf Städtetouren muss man halt auch mal ein bisschen mehr laufen, ist dafür aber fast nie zu nah dran, was ich in New York mit 50mm oft empfunden und auch nur einen Tag lang gemacht habe. Eine andere Brennweite, sprich ein Tele, hätte ich gern gehabt, als ich das bunte Karnevalstreiben in Santa Cruz festhalten wollte. Mit dem 35mm musst du schon nah dran sein, was ich nicht immer angenehm finde, aber unter „raus aus der Komfortzone“ verbuchte.

In der Tasche transportierte ich die Kamera mit angesetzter Gegenlichtblende und Klarglasfilter zum Schutz der Linse vor Feuchtigkeit und Salz, mehrere Speicherkarten, Putztuch, ND-Filter (1,8), einen Fernauslöser, Ersatz-Batterien und Akkus. In der Tasche war zum Glück auch noch Platz für´s Telefon und den Lippenstift.

Kalahari, Fototasche, Fuji x100T,

Kalahari, Fototasche, Fuji x100T,Ein paar Worte noch zur Kamera: Im Großen und Ganzen bin ich mit der Leistung und den Möglichkeiten der Fuji x100T sehr zufrieden. Der Umstieg von der S auf die T brachte vor allem Vorteile in der Bedienung. Ich weiß um die Schwächen des AF, der manchmal schon Geduld erfordert. Mit aktiviertem Pre-Fokus funktioniert er zwar wesentlich besser, aber das andauernde Gesurre nervt und saugt die Batterie ziemlich schnell leer, daher habe ich ihn ausgestellt. Abends macht sie ihren Job nur so lange gut, wie das Motiv still steht, wie ich bei einem, spät abends stattfindenden Karnevalsumzug feststellen durfte. Ich wollte die Stimmung der laut heulenden, trauernden Witwen während der Beerdigung der Sardine nicht durch das AF-Hilfslicht und Blitz stören ;-). Andere Fotografen sind da schmerzbefreit :-). Und was man nicht aus dem Auge verlieren sollte, ist der Ladezustand des Akkus (ob es schwächer geht, weiss ich nicht), daher habe ich drei Stück dabei gehabt. So what….

 

Fazit: Die Entscheidung war richtig und ich hatte Spaß am Bilder machen, keine Schulter- oder Rückenschmerzen und auch der Gatte hat sich gefreut, mir nicht ständig anbieten zu müssen, doch etwas abzunehmen. Die kleine Tasche ist immer gepackt, ein Griff und ich habe alles dabei. Super! Allerdings würde ich nicht auf jeder Reise auf meine Große verzichten wollen, no way. Aber z. B. für Städtereisen finde ich die Lösung generell großartig, selbst für NY könnte ich mir das vorstellen, na ja, im Moment zumindest ;-). Für eine Safari natürlich nicht. 

Wie handhabt ihr das auf euren Reisen?

 

32 Antworten zu Urlaub mit 35mm (Fuji x100T)

  1. Wer kennt das nicht. 😉 Meistens nehme ich zu viel mit. Unter leichtes Gepäck fällt da schon die DSLR mit 24-70, 14-24 und 85mm. Bei längerem Urlaub mit den Auto nehme ich fast alles mit und packe dann vor Ort je nach Bedarf in eine kleinere Tasche um. Wenn ich nur ein paar Tage beruflich unterwegs bin, nehme ich nur die X100S mit. Geht auch.

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  2. stefanwwolf sagt:

    Auf meinen Reisen begleitet mich stets meine treue Ricoh GR – passt locker in die Hosentasche. Bin super zufrieden damit und oftmals ist ein Mehr an Equipment auch ein Mehr an (unnötigem) Ballast.

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  3. Liebe Conny,
    ich werde mir nicht noch eine Kamera zulegen – ich mag diese Minikameras einfach nicht. Bei Reisen jeglicher Art nehme ich doch immer die D750, wenn ich sonst unterwegs bin, muss es das iPhone tun.
    Neulich war ich drei Tage in Holland, da hatte ich nur die Nikon D750 mit 50mm-Objektiv drauf mit (in dem Fall das neue Sigma Art, aber ich hab auch noch ein kleineres von Sigma). Dann ist sie auch nicht so schwer. Aber mit Festbrennweite muss man natürlich Kompromisse eingehen, letztendlich hatte ich mir aber nur ein paar Mal ein Zoomobjektiv gewünscht. Ich musste mich halt intensiver um die zu fotografierenden Objekte bemühen, genauer gucken, mich mehr bewegen.
    Liebe Grüße, Ulf

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      Lieber Ulf, dass du dich bemühen musstest ist doch eine Herausforderung, die du sicher gut gemeistert hast. Stimmt, wenn man den FX-Body mit dem 50er Sigma Art mit hat, ist es erträglich, aber mitunter etwas zu lang. Übrigens meine absolute Lieblingslinse :-).
      Mit dem iPhone kann ich nur dann fotografieren, wenn ich auf dem Display auch was sehe und das ist je nach Lichtsituation eben nicht immer der Fall. Ich brauche einen Sucher :-). Ausserdem ist die Qualität einfach nicht vergleichbar. iPhone ist natürlich immer dabei und besser als nichts ;-).
      LG, Conny

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      • Hast mich gleich dazu motiviert, ein paar Nachtfotos von Utrecht zu zeigen:
        http://ulfcronenberg.macbay.de/fotoblog/2016/04/04/utrecht-by-night/
        JA, ich fand das eine spannende Herausforderung (steht auch in dem Text zu dem Artikel, den ich vor deiner Kommentarantwort geschrieben hatte). Und ich werde das bestimmt wieder machen. Hab schon überlegt, ob ich mal bei einem Konzert nur 50 mm verwende. Aber das ist schon sehr gewagt. Wäre allerdings auch spannend. Mal aus der gewöhnlichen Arbeitsweise rausgehen, wo ich dort ja zu 90% immer mit meinem 70-210mm-Zoom arbeite.
        Liebe Grüße noch mal, Ulf

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          Oh ja, ein Konzert mit 50mm ist mehr als gewagt. Wenn sich die Künstler über die Bühne bewegen, kommst du nicht hinterher ;-). Andererseits könntest du in die Dateien der D750 auch locker durch Beschnitt zoomen 😉
          Nimm doch nächstes Mal beide Objektive mit und mache nur einen Teil mit der neuen Linse. Quasi mit Netz und doppeltem Boden 🙂

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  4. Stefan Senf sagt:

    Hallo Conny!

    Erst mal: Life is thirtyfive! Dein Bericht unterstreicht das mal wieder und für mich wird immer unerklärlicher, wie ich trotz dieser Affinität zur mittleren Brennweite immer noch keine solche Kamera mein Eigen nennen kann. Na ja, womöglich habe ich einfach genug andere…

    …was mich unmittelbar zur Antwort auf Deine Frage führt. Und die Antwort ist diffus: ‚Es kommt drauf an‘.
    Letztlich hängt es bei mir davon aus, welche Art von Bildern ich mir erhoffe. Dann picke ich mir entweder etwas spezielles oder – bei größerer Unsicherheit – etwas universelles heraus. Aber in beiden Fällen mache ich es ähnlich, wie Du es beschreibst. Eine Kamera, eine Optik, maximal noch eine Alternative (z.B ein adaptiertes Altglas). Alles in der Cosyspeed-Tasche, die ich entweder als Holster oder als Sling trage (abwechselnd, dem Rücken zu Liebe). Mehr ist es nur sehr sehr selten. Und die Kamera ist meist spiegellos und klein, nur noch selten die Pentax. Außer ich will Portraits, Makros oder Fish-iges aufnehmen. Das sind so die verbliebenen Domänen meiner DSLR.

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      Hi Stefan, mir scheint es auch so zu sein, dass großes, schweres Equipment mehr und mehr für „Spezial-Einsätze“ genutzt wird. Die Zeiten, in denen man schleppen musste, um eine gute Bildqualität zu erhalten, sind definitiv vorbei. Wenngleich ich weder das eine noch das andere missen möchte. Auch die Beschränkung durch die Fuji nicht :-). Es kommt halt drauf an, so sehe ich das auch.
      LG, Conny

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  5. hansekiki sagt:

    Moin Conny,
    da ich keine kleine Kamera besitze, muß halt der große Klopper in’s Reisegepäck. Ich mach es vom Ziel abhängig, was ich einpacke, generell schleppe ich hierzulande mehr Zeugs mit mir herum, als auf Fernreise. Da muß dann das 24-105 Standardzoom und der 17-40 Weitwinkel reichen. Vielleicht auch noch ein Lensbaby dazu 😉 das merkt man bei dem Gewicht nicht mehr 😀 Es ist eine üble Schlepperei und letztendlich kommen oft Bilder bei raus, die eine „kleine“ Kamera auch „geschafft“ hätte…. Dazu das Checken im Hostel, ob man das Zeugs auch halbwegs sicher verstauen kann, alles nicht so einfach. Aber solange der Buckel noch mitmacht, werde ich das nicht ändern. Die Knipse ist sehr zuverlässig und robust, der AF ist einfach super, da weiß ich was ich habe. Mich mit einer neuen Kamera auseinandersetzen will ich im Moment nicht. Außerdem hab ich noch das Eifon, das kommt auch zum Einsatz. Ohne Hipstamatic und Slow Shutter mag ich nicht mehr 😀
    LG kiki

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      Moin Kiki, Hipstamatic und Slow Shutter sind natürlich gewichtige Argumente :-). Ja, auch die Umstellung. Von Nikon zu Fuji ist es schon sehr ungewohnt, wird von Canon zu Fuji ähnlich sein. Und du magst dein Gerödel ja auch wirklich gern, da nimmt man die Schlepperei in Kauf, mache ich ja auch ganz oft. Aber mal so ohne Balast ist eine empfehlenswerte Variante. Ich denke, heute hat es an Wichtigkeit verloren, womit ein Bild aufgenommen wurde, rein theoretisch, wie du ja auch geschrieben hast, könntest du viele Bilder genauso gut mit einer „Kleinen“ aufnehmen, aber du fühlst dich sicher mit deinem „Klopper“. So gibt es halt verschiedene Arten, fotografisch unterwegs zu sein. Wäre ja auch traurig, wenn nicht.
      LG, Conny

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      • hansekiki sagt:

        Ich bin ja nur neidisch auf diejenigen, die auf ihr großes Geraffel auch mal verzichten können. Letztendlich sind es nur die sehr kurzen Brennweiten, auf die ich irgendwie nicht verzichten mag. Den Rest kann eine Fuji x100T auch. Es ist oft auch einfacher, wenn man weiß, was man alles nicht fotografisch umsetzen kann. Dann sucht man motivtechnisch erst gar nicht danach 😉
        LG kiki

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        • Verfasser

          Auch deine LEE-Filter würden etwas seltsam an der Fuji aussehen ;-). Und mit dem Weitwinkel-Converter kämest du auch nur auf 28mm, das ist sehr gemäßigt und nicht aufregend.

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  6. Jörn sagt:

    Moin Conny,

    über die X100T denke ich immer wieder nach – als vollständigen Ersatz für mein Canon-Equipment. Ich finde den Gedanken an eine Kamera mit nicht austauschbarer Festbrennweite schon extrem attraktiv. Der einzige Grund, warum ich den Schritt noch nicht gegangen bin ist die Sorge um meine Flexibilität (die mich letztlich auch nervt). Gestern habe ich in einem Kraftwerk fotografiert. Ich bin unsicher, ob ich da mit 35mm ausgekommen wäre. Nun würde ich den Kauf allerdings bis zur photokina schieben, da dann vermutlich das Nachfolgemodell vorgestellt wird.

    Jörn

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    • Verfasser

      Moin Jörn, hmm, da ich deine Fotografie kenne und auch weiß, dass du mit deinen Foto-E-Books Geld verdienst, kann ich mir das für dich als alleinige Kamera absolut nicht vorstellen. Vermutlich würde dir immer Brennweite fehlen, nach oben wie nach unten. Hast du mal versucht, dich eine Zeit lang mit einer 35er Brennweite zu beschränken? Das wäre vorab einen Versuch wert.
      LG, Conny

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  7. Wer hat gleich gesagt: „Wenn es kein gutes Foto war, warst du nicht nah genug dran“ – Eine Erfahrung, die ich auch immer wieder mache. Ich bin zwar immer mit DSLR im Gepäck unterwegs (wenn nicht dann Handy), aber habe immer 50mm drauf. Ich mag es einfach, mich zu beschränken, und auch auf Reisen „ein Thema“ zu verfolgen und mir vorher auch konzeptionell damit zu beschäftigen.
    Lg,
    Werner

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    • Verfasser

      Das war wohl Robert Capa, der dies in seiner Funktion als Kriegsreporter sagte. Sicher übertragbar auf andere Genres und auch auf die innere Haltung, denke ich. Wie dem auch sei, ich mag das nicht so, wenn mir die Menschen fremd sind.

      Mit einem Konzept in den Urlaub zu fahren, klingt interessant. Magst du vielleicht ein kleines Beispiel geben, wie das in etwa aussieht? Ich habe das noch nie vor dem Urlaub gemacht, weil ich befürchten würde, dass mir der Ablauf, das Wetter, die Lust uvm. ins Konzept fahren würde :-).

      LG zurück!

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      • Ich denke momentan viel über Konzepte nach: Mir reicht es nicht mehr, immer die Kamera dabei zu haben,(auch beim Streunen durch die Städte), ich möchte mich mit einem Thema auseinandersetzen, einem Konzept folgen. Vielleicht ist dies mal ein Thema für einen Blogbeitrag….
        Fährt man in den Urlaub möchte man seine Eindrücke festhalten.Oft geschieht das ob der Fremde wahl- und ziellos (mehr oder weniger). Ich weiß nicht, wie es dir ergeht: Ich scheue vor vielen Motiven zurück (weil touristisch), andere wiederum halte ich ggf. nicht für reizvoll. Sich vor Urlaubsantritt Gedanken zu machen, welchem Thema ich mich widmen möchte, wie ich es angehe, erscheint mir momentan sehr reizvoll. Wesentlich reizvoller, als „fotografisch“ unvorbereitet auf die Reise zu gehen. Ich glaube, wenn ich das so vorher plane, erübrigt sich auch (?) die Frage nach der Ausrüstung…. mehr oder weniger.
        Ich werde es dieses Jahr im Mai versuchen, wenn wir Lissabon besuchen: Wobei mir da auch tatsächlich noch der rote konzeptionelle Faden fehlt… Du kennst mich: Es wird was mit Menschen sein.
        Lg,
        Werner

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  8. Markus sagt:

    Hallo Conny, das ist ein sehr schöner Artikel, der bei mir im ersten Absatz schon für ausgiebiges Schmunzeln gesorgt hat 🙂 Wir wollen uns gerne einschränken und „befreien“, haben andererseits aber wieder Bilder im Hinterkopf, die man z. B. nur mit einem Tele oder UWW erreichen kann.

    Die X100-Serie finde ich vom Look der Kamera her traumhaft. Und wäre Deine X100S nicht so schnell weg gewesen, hättest Du von mir definitiv eine Mail erhalten 😉 Die Vorstellung, in Zukunft nur noch eine handliche Kamera zu besitzen, ist verlockend! Das mit dem surrenden Pre-AF würde mich aber vermutlich auch stören. Wie gut kann man mit der X100 denn manuell fokussieren (falls Du das machen solltest)?

    Aber zurück zum Thema: Ich habe mich in Vorbereitung auf eine „Neuausrichtung“ meiner verwendeten Kamera(s) in diesem Jahr vorübergehend von allen Kameras getrennt und mich damit gezwungen, vorerst nur das iPhone (6s plus) zu nutzen. Vorher hatte ich eine Canon DSLR mit etlichen Objektiven, danach die Sony RX10 und die RX100. Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass ich auch gerne Videos aufnehme. Das iPhone liefert mittlerweile im Videobereich bessere Ergebnisse als manche DSLR. Aber mit dem iPhone Fotos zu machen fühlt sich nicht wirklich an wie Fotografieren, auch wenn die Ergebnisse bei gutem Licht absolut klasse sind.

    Ich geniesse jedenfalls die aktuelle „Welche-Kamera-wird-es-denn-Phase“. Es geschieht ja momentan einiges auf dem Kamera-Markt. Die Fuji X70, die Olympus Pen-F, nach wie vor die X100 … Alles schöne Kameras. Die X70 hat leider keinen Sucher, sonst wäre sie durchaus interessant. Ich warte noch auf ein Testmodell von Fuji. Mir würden übrigens bei einer Festbrennweite weniger die kurzen, sondern die langen Brennweiten fehlen. Ach, warum ist das nur so schwer, mit leichtem Gepäck unterwegs sein zu wollen? 😉

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      Moin Markus, vielen Dank, ich denke, fast jeder erkennt sich darin ein wenig wieder. Diese Kameras zu verkaufen, scheint einfacher zu sein, als eine gebrauchte zu ergattern ;-). Sie war beinahe sofort weg.
      Klar, man kann sehr gut manuell fokussieren, so man darin ein wenig geübt ist. Ich bin es nicht und daher bin ich damit nicht schnell genug. Und wenn ich eh Zeit habe, stört mich der manchmal etwas gemächlich agierende AF nicht. Allerdings ist der Vergleich zu meinen Kameras in Verbindung mit wirklich guten Nikkoren vielleicht auch etwas unfair. Jedenfalls fokussiere ich nur manuell, wenn es nicht anders geht :-).

      Oha, da hast du einen radikalen Schnitt gemacht, bin gespannt, welche Entscheidung du triffst. Ohne Sucher ginge für mich auch nicht. In Sachen Filmerei mit dem iPhone stimme ich dir zu. Das ist eine richtig gute Qualität und viel einfacher zu händeln, als an allen anderen Kameras und in sekundenschnelle einsatzbereit. Genial für mich, da ich eigentlich nie filme und hierfür kein Vorwissen brauche. Für´s spielerische Fotografieren finde ich es auch gut, aber der Spass hört halt auf, wenn ich unter bestimmten Lichtverhältnissen nichts auf dem Display erkenne und auf Verdacht fotografieren muss. Ein iPhone mit Sucher wäre perfekt 😉
      LG, Conny

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  9. Liebe Conny,
    als ich vor einigen Jahren über einen Monat in Peru zu Gange war, hatte ich nur eine kleine Knipse dabei, weil ich Angst hatte, dass mir das große Equipment geklaut wird. Und wie du sagst, man ist dann schneller im Bild und ist fokussierter auf das, was mit dem Gerät halt möglich ist. Damit habe ich mich allgemein sehr wohl gefühlt, weil die Kamera unauffällig war. Nun ja, die Bildqualität war teilweise allerdings nicht das, was ich gewohnt bin bzw. was ich mir vorstelle.
    Letztes Jahr in Marokko hatte ich es umgekehrt gemacht, ich hatte das volle Equipment dabei. Die Hälfte davon habe ich nicht eingesetzt und hätte ich getrost zuhause lassen können. Wenn ich etwas länger an einem Ort war, habe ich es so gemacht, dass ich z. B. einen Tag lang den Weitwinkel drauf hatte, den zweiten Tag eine leichte Telebrennweite usw. Objektivwechsel mitten in Marrakesch wäre undenkbar gewesen. Gerade in ärmeren Ländern entsteht mit dem großen Equipment einfach das Problem, dass es sehr auffällig ist. Nicht nur, dass man damit vielleicht den einen oder anderen übel gesinnten Menschen auf sich aufmerksam macht, man erregt generell viel Aufmerksamkeit, ich hatte kaum Ruhe, weil gefühlte zweitausend Marokkaner wollten, dass ich sie für Geld fotografiere. Ich habe mich dann phasenweise einfach sehr unwohl gefühlt, weil mich alle anstarrten (die weiße Haut und die blonden Haare haben auch dazu beigetragen). Fazit: Planmäßig werde ich nächstes Jahr wieder nach Marokko gehen, und ich werde dann meine alte Eos 500d mit ein, zwei dezent wirkenden Festbrennweiten mitnehmen.

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      Hallo Regina, das ist sicher eine gute Entscheidung. Da hast du viel eingepackt, um fotografische Freiheit zu haben und hast dich letztendlich in die Situation gebracht, dich unwohl und unfrei zu fühlen. Mit solchen Gefühlen fotografiert es nicht gut. LG, Conny

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  10. aebby sagt:

    Zuerst mal zum Bild, da hat es mir das „entspannte“ Lächeln des blau berockten angetan 😉

    Zur Frage, da habe ich drei Szenarien:

    1. Telefon habe ich immer dabei, das hat inzwischen genügend Auflösungs- und Qualitätsreserve, dass ich mir da keine Gedanken mehr machen muss. Damit ist auch sicher gestellt, dassich nie ohne aus dem Haus gehen.

    2. Wenn ich vorhabe ein bisschen zu fotografieren, nehme ich meine (relativ kompakte) DSLR mit der 40 mm Festbrennweite (Pancake) mit. Die ist dann immer noch so klein, dass sie fast überall reinpasst.

    3. Wenn ich etwas spezielles vorhabe nehme ich zusätzlich Objektive mit größeren Abmessungen mit. Meistens läuft es aber auf das lichtstarke Wieitwinkelzoom hinaus. Das 40er kommt dann solange in die Hemdtasche.

    Die ganze Fotoasche mit allem habe ich schon seit Jahren nicht mehr unterwegs dabei gehabt.

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  11. Katrin sagt:

    Hi Conny,
    bei einem Stand von 11 TbU (Tage bis Urlaub) ist Dein Post ein Genuss 😉 und unterstützt meine Entscheidung: Ich werde zum allerersten Mal (wahrscheinlich) ohne die Nikon verreisen – kann den Satz kaum hinschreiben, so ungeheuerlich ist diese Vorstellung!
    Bin sehr gespannt, wie ich damit klarkomme! Ich werde berichten!
    LG Katrin

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  12. Jolomy sagt:

    Auf Reisen begleitet mich meist eine kleine Sucherkamera – anfangs eine Rollei 35 mit einer f3.5/40 mm Optik und seit über 30 Jahren eine Leica M mit dem f2/35 mm Standard Weitwinkel. Die Bereitschafttasche nimmt die angesetzte Gegenlichtblende prima auf und belastet meine Schulter inklusive Riemen mit weniger als einem Kilogramm Gewicht. Unterwegs verstaue ich die Kamera in der paßgenauen Ledertasche in meinem 22 Liter Rucksack. Auf einer Rundreise durch diverse National Parks hatte ich im gleichen Rucksack eine FT DSLR mit einem Zoom (f2.8-3.5/28-108 mm) dabei, fotografierte jedoch überwiegend mit dem WW im Bereich 28 bis 40 mm.

    35 mm liefert für meine ReiseImpressionen den optimalen Blickwinkel von etwa 60 Grad, da eine drei Meter breite Szene aus 3 m Distanz formatfüllend im Sucher abgebildet wird.

    Das ausbelichtete Foto im Format 18 cm x 27 cm lässt sich dann später gut in der Hand betrachten …

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  13. Harald Ulmer sagt:

    Wenn ich unterwegs bin, trage ich die x100 ständig bei mir. Derzeit gibt es imho nur wenige Kameras in dieser Klasse, die zum einen so handlich und zugleich so leistungsstark sind. Außerdem ist ihr Retrolook recht hübsch anzusehen. Obendrein liegt sie gut in der Hand. Dass sie sich nicht mit Vollformat-Apparaten messen lässt, ist klar – dass muss sie auch nicht. Wenn man mit leichtem Gepäck auf Reise geht und anständige Fotos machen will, dann ist sie eine gute Wahl – vielleicht sogar die beste, wenn man digital fotografiert. Die fixe Festbrennweite mag ein Manko sein – das stimmt. Aber man hat ja immer noch die Möglichkeit, dadurch, dass sie verhältnismäßig hoch auflöst, Bilder zu zu schneiden. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Kamera. Und wenn einem die gute Qualität doch nicht reichen sollte, und darüberhinaus flexibel in Bezug auf Brennweiten sein will, dann kann man mittlerweile ja auch zu Systemkameras greifen. Fujifilm bietet da sehr gute an. Xpro2, um nur eine zu nennen. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Fujinon-Festbrennweitenobjektive erste Sahne sind. Sie sind leicht und sie lassen sich samt Kamera gut verstauen. Z. B. in schicken Kalahari-Taschen 🙂

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      Stimmt, man kann sehr gut mit Ausshnitten arbeiten und ich empfinde die 35mm auch als Entlastung, denn ich muss mich nicht mit der Wahl einer Linse beschäftigen, sondern nur mit der Bildgestaltung ;-). Danke für deinen Kommentar, Harald.

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      • Harald Ulmer sagt:

        Keine Ursache; gern‘ geschehen: Ja, mit fixer Festbrennweite fotografieren kann Freude bereiten, wenn man sich bewusst darauf einlässt und dabei nicht ständig darüber nachdenkt, welches Wechsel- oder Zoomobjektiv vielleicht mehr gebracht hätte. Außerdem bin ich der Meinung, dass man bei der Gestaltung des Bildes dabei kreativer zugange ist.

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