The Raven

The clock struck midnight
And through my sleeping
I heard a tapping at my door
I looked but nothing
Lay in the darkness
And so I turned inside once more

To my amazement
There stood a raven
Whose shadow hung above my door
Then through the silence
It spoke the one word
That I shall hear for evermore

Nevermore

 

Alan Parsons Projekt – The Raven

 

Dieses Bild war eine „schwere Geburt“. Aufgenommen habe ich das Original im Sommer 2014 in Hannover. Es war ein heißer Tag und in diesem teilweise recht verwüsteten Lost Place (Conti-Ruine) war es kühl. Bei jedem Schritt knarzte Geröll unter den Füßen und die Luft schmeckte nach Staub. Ich kam eine Treppe hoch, bog um die Ecke und stand vor diesem Ausblick ins sommerliche Grün. Diese Szene kam mir damals total surreal vor, drinnen alles tot und verwüstet und von draussen schlug mir die sommerliche Hitze entgegen. Innen der Tod und draussen das Leben. Seitdem habe ich mich an den unterschiedlichsten Bearbeitungsvarianten versucht und war nie zufrieden. Die Idee mit dem Raben und dem Song kam mir recht früh, aber irgendwie passte das Finish nie. Ausserdem hatte ich damals noch nicht so gute PS-Kenntnisse, man lernt ja ständig dazu.

Heute habe ich mich dem Bild noch einmal gewidmet und nach langem Probieren wusste ich plötzlich, dass ich diese Gefühle und Ideen so nie in das Bild kriegen würde, der Hintergrund war einfach viel zu unruhig, übrigens selbst in b/w. Wasser wäre besser. Es gibt ein Bild vom Meer, mit dem ich Sommer, Leben und Glück verbinde und genau dieses fügte ich dort ein. Und in dem Moment, als ich die grüne Szene gegen das Meer ausgetauscht hatte, wusste ich ziemlich genau, was ich am Ende erreichen wollte und auch wie der Farblook sein sollte. Und so hat es 3 1/2 Jahr gedauert, bis ich nun endlich zufrieden bin und das Foto nicht mehr in meiner to-do-list auftaucht :-).

Hier für euch das Original:

24 Antworten zu The Raven

  1. Markus sagt:

    Gut Ding braucht manchmal Weile und das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Composings und Fotografie ergänzen sich je nach Stimmung halt sehr gut. Und das Ergebnis muss dann auch nicht immer „bunt“ sein. Liebe Grüße, Markus

    Gefällt 1 Person

  2. Ich erinnere mich an jenen Tag (aus einer anderen Zeit… irgendwie.Und auch das ist surreal).
    Ich bin kein PS Fan, das weißt du ja: Aber dieses Ergebnis ist WOW! Gerade auch mit der Kombination zu der Musik von Alan Parsons.

    KOMM GUT INS NEUE JAHR, liebe Conny,
    Umarme dich
    Werner

    Gefällt 1 Person

    • Verfasser

      Ja, auch das ist surreal, empfinde ich ebenso. Deine Aversion gegen PS ist mir bekannt, umso mehr freut mich, dass du trotzdem Gefallen an diesem Bild findest.

      Das wünsche ich dir auch, lieber Werner, umarme dich auch, wir lesen/hören uns!

      Like

  3. wow, 3 1/2 Jahre, das ist eine lange Zeit. Das tolle Ergebnis zeigt aber, dass es sich lohnt einen solch langen Atem zu haben. Zeig auch weiter eine solche Ausdauer und zieh alles durch, was du dir vornimmst! Alles Gute fuer 2018!
    LG, Markus

    Gefällt 1 Person

  4. Katrin sagt:

    Sehr cool, das ist ganz besonders! Die Stimmung gefällt mir sehr gut und passt auch hervorragend zum Raben. Das Composing finde ich absolut gelungen – würde mich ja noch interessieren, wie lange Du dann daran noch gesessen hast? und ist das eine Kombi aus Deinen eigenen Bildern? Oder was dazugekauft?
    Jedenfalls sehr stimmig und gekonnt – Chapeau!
    LG
    Katrin

    Gefällt 1 Person

    • Verfasser

      Merci! Nun, die Äste, Uhr und Rabe sind PS-Brushes, die ich for free laden konnte (upps, da bin ich noch die Quellenangabe schuldig). Ansonsten besteht das Bild aus drei meiner Bilder, Hauptbild, Meer und eine „gerissene Farbe auf Mauer“-Textur auf dem vorderen Boden. Wie lange ich daran gesessen habe, kann ich nur schätzen, vielleicht einandhalb Stunden? Ich habe ein bisschen Zeit mit den verschiedenen Farbflächen und im Bild kaum sichtbarem Kleinkram verplempert. Manche Sachen habe ich dann wieder rausgeschmissen, weil das fertige Werk auch nicht überfrachtet sein sollte. Da geht dann schon Zeit dafür drauf, es immer wieder kritisch zu betrachten.
      LG, Conny

      Like

  5. Stefan sagt:

    Man ist oft selbst sein größter Kritiker. Das Warten hat sich richtig gelohnt. Ein Foto wie ein Gemälde mit Wow-Effekt und perfekt mit Alan Parsons. Liebe Conny, komm gut ins Neue Jahr. Alles Gute für 2018. Bleibe gesund, bleibe neugierig bei der Motivsuche und rutsch gut rüber. Ich wünsche dir für all das was da so kommen mag nur das Beste.
    Liebe Grüße,
    Stefan

    Gefällt 1 Person

    • Verfasser

      Immer Stefan, mein inneren Kritiker ist immer sehr laut. Aber ich suche nach Wegen, nicht immer auf seine Stimme zu hören :-).
      Vielen lieben Dank für deine guten Wünsche. Auch für dich einen guten Rutsch in ein spannendes 2018!
      LG, Conny

      Like

  6. Andreas sagt:

    Wow, tolle Umsetzung. Gut Ding brauch Weile – trifft hier voll und ganz zu. Wobei… hätte ich den Text nicht gelesen, würde mich es jetzt noch wundern, warum der Rabe eine Uhr im Schnabel hat. ;o) Also, tolle Umsetzung!

    Gefällt 1 Person

  7. hansekiki sagt:

    Moin Conny,
    so macht man das also… 😉 Einige mögen jetzt vielleicht behaupten, daß diese Art von Composing nix mehr mit Fotografie zu tun hat, ich bin da aber ganz auf Deiner Seite. Es gibt so Situationen, da kann man seine Empfindungen nicht mit einem Klick auf den Sensor bringen, da muß man dann etwas nachhelfen. Schön, daß du hier diese Ausdauer hattest, das Ergebnis ist sehr beeindruckend und ein Augenschmaus.
    Danke auch für den Link zu dem Video, nach langer Zeit hat sich bei mir mal wieder der Plattenspieler gedreht 😉 Es ist eine Ewigkeit her, daß ich diese Platte gehört habe.
    Wünsche Dir einen guten Rutsch und LG
    kiki

    Gefällt 1 Person

    • Verfasser

      Moin Kiki, schön, dass du die Platte mal wieder rausgekramt hast. Du hast noch einen Plattenspieler? Manchmal vermisse ich zwar die kleinen Knackser, aber ich wüsste gar nicht wohin mit Platten und Gerät.

      Die negative Haltung mancher zu Composings oder auch nur Eingriffen ins Bild mittels PS teile ich schon lange nicht mehr, es sei denn, ich will etwas dokumentieren, aber selbst da gibt es keine Objektivität.
      Es freut mich, dass dir das Bild gefällt. Wenn es etwas auslöst, ist es gelungen, ob mit oder ohne PS :-).

      Frohes Neues nach Bremen!

      LG, Conny

      Like

  8. aebby sagt:

    Hallo Conny, ich habe auch sofort Alan Parsons im Ohr, Das „grün“ des Bildes erinnert mich auch sofort an das Plattencover. Starkes Bild, sehr stimmig. Das Wissen um die Entstehung ist interessant nimmt aber wieder ein wenig vom Zauber. Ich komme für mich immer mehr zu dem Mantra „Die Wirkung eines Werkes zählt, die Entstehungstechnik ist nachrangig“.

    LG, Aebby

    Gefällt 1 Person

    • Verfasser

      Dein Mantra gefällt mir sehr, Aebby, aber es gibt auch immer wieder Leser und Leserinnen, die mich danach fragen, die ein großes Interesse an der Entstehung haben, die so etwas auch gern machen würden. Dies ist dann ein bisschen ein Kompromiss. Aber vielleicht nimmt es dann tatsächlich die eigentliche Wirkung eines Bildes auf den Betrachter. Ich grüble mal ein wenig darüber nach…..

      LG, Conny

      Like

  9. Paleica sagt:

    wow, das ist schon ein richtiges composing. aber eine schöne idee und kombination, die du daraus gemacht hast. ich glaube zu verstehen, was dau da empfunden hast.

    Gefällt 1 Person

  10. Ulf sagt:

    Hallo Conny, ich habe mir das Bild jetzt mehrmals immer wieder angeschaut – und eigentlich finde ich das ursprüngliche Foto auch ganz und gar nicht schlecht. Aber was du daraus gemacht hast, ist dann halt mehr: ein Kunstwerk. Und das finde ich sehr stimmungsvoll und beeindruckend.
    Liebe Grüße, Ulf

    Gefällt 1 Person

    • Verfasser

      Lieber Ulf, ich danke dir dafür, dass du das Bild offenbar intensiv betrachtet hast und freue mich sehr darüber, dass es dir so gut gefällt! Ich glaube, man braucht schon „brauchbares Ausgangsmaterial“, auch für Composings.
      LG, Conny

      Like

Hinterlasse einen Kommentar