Ins Leben zurück

 

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Hallo ihr Lieben! Sooo lange kein neuer Post von mir, soooo lange kein Bild. Eine dunkle Zeit liegt hinter mir. Eine Zeit der Stunde Null, der Orientierungslosigkeit, der Depression. Es ist der dritte Frühling seit meiner Stunde Null und der erste, in dem ich wieder Freude empfinde, Zukunftspläne schmiede, manchmal einen Hauch von Glück über das Schöne empfinde, das Schöne, was ich vor allem in der Natur finde, aber auch in Begegnungen mit Menschen und in der Entscheidung, einen vierpfotigen „Lebensabschnittspartner“ zu wählen. Wie heißt es so schön: „Ein Hund bleibt dir im Sturme treu, ein Mensch nicht mal im Winde.“ Das klingt bitterer, als ich es meine. Ich habe das Leben mit Tieren schon immer geliebt, denn sie sind so frei von jeglicher Falschheit, so frei von Berechnung und Betrug. Und ich freue mich so sehr auf das Leben mit meiner kleinen Hündin aus dem Tierschutz.
Ich habe mich mit dem Gedanken getragen, den Blog einzustampfen, weil die Fotografie im Moment nur noch eine Randerscheinung in meinem Leben ist, abgesehen von ein paar kleinen Auftragsarbeiten, die ich annehmen mochte. Mein Leben ist zur Zeit unglaublich analog. Ich suche den Kontakt zu Menschen, direkt, unmittelbar und konkret. Die Fotografie ist zu einem Tun im jeweiligen Moment gewachsen (!). Manchmal gehe ich los, bin ganz im hier und jetzt, und fotografiere. Aber anders als früher, packe ich die Kamera mit der gefüllten Speicherkarte, in ihr Fach und schaue mir die Bilder nicht mal an. Die Ergebnisse sind nicht mehr so wichtig.
Wichtig ist, mein Leben mit Leben zu füllen. Wieder die werden, die ich einmal war. Die kennt ihr nicht wirklich, die schimmerte in meinen Blogposts manchmal so durch, denn ich lebte ein Leben, das nicht meines war. Ich habe mich auf einem langen Weg langsam verloren. Lebte das Leben eines anderen. Meine Werte, meine Ideale, meine Stärke ging darüber verloren. Jetzt entdecke ich mich Tag für Tag neu. Lasse das andere Leben los und spüre, wie richtig sich meines für mich anfühlt. Mein Leben ist reich an überaus liebevollen Menschen, an vielen Freunden und innigen Kontakten. Das ist wahrer Reichtum. Das ist es vielleicht, was eine unglaubliche Sicherheit im Leben bedeutet. Gebettet in ein Netz von Freunden. Nicht abhängig zu sein von einer Liebesbeziehung. Das ist Freiheit. Ich habe schon einige so nette Kontakte über diesen Blog gefunden, dass ich mir mittlerweile sicher bin, der Blog begleitet mein Leben. Verändert sich, hält Zeiten der Abstinenz, der Durchhänger aus und wird seinen (meinen) Weg finden. Im Moment mag ich aber gar nicht festlegen, wohin dieser Weg führen wird. Ich probiere viel aus, allein. Kino, Oper und anderes habe ich durch. Dienstag gehe ich das erste Mal allein in ein Konzert. Steve Hackett spielt das Album „Selling England by the pound“. Ich freue mich unendlich darauf, dieses Album live zu hören, welches mich (fast) ein Leben lang begleitet hat.
So, und nun muss ich doch die Speicherkarte der letzten Session auslesen, damit dieser Beitrag von einem Bild geschmückt wird 😉 Und hier ein Ausschnitt aus dem Album:

27 Antworten zu Ins Leben zurück

  1. Stefan Senf sagt:

    Schön. Schön von Dir zu lesen. Schön zu lesen, wie die Zuversicht gewachsen ist. Und das Leben. Eins-Punkt-Null. Schön, dass Du uns ferne Gäste und Stimmen aus dem irgendwo trotzdem weiter als ein Bausteinchen siehst. Das will ich gerne sein. Ich wünsche Dir weiter Glück und Freiheit und Freundschaft und Selbstverständlichkeit. Und Spaß an der Fotografie, den auch 😉

    Liebe Grüße in den Norden: Stefan

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  2. thomasclemens sagt:

    Ich bin froh. Froh darüber, das Du Deinen Blog nicht eingestampft hast. Froh darüber, dass ich mich an Deinen Bildern auch weiterhin erfreuen darf. Froh darüber, dass Du Deinen Weg aus einer Kriese findest. Froh darüber, dass Du mir Mut machst.

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    • Verfasser

      Thomas, das ist eine ganz neue Perspektive für mich, dass ich dir Mut mache. Das Leben ist nicht einfach und Krisen scheinen uns erstmal schachmatt zu setzen, aber sie sind immer auch eine Chance für uns, der bzw. die zu werden, die wir im Grunde unseres Herzen sind. Wir schaffen das! Wenn du mal wieder in HH bist, melde dich und lass uns auf einen Kaffee treffen 🙂

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  3. …ich bin erst durch diesen Blogbeitrag aufmerksam geworden, und ich kann nur sagen: bitte füttere uns weiter mit Leben! Wunderschöne Fotos, ehrliche Worte und einfach berührend. Vielen Dank dafür!

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  4. robert20359 sagt:

    es ist toll wieder von dir zu hören und freue mich schon jetzt auf neue Ideen und bilder von dir conny.
    grüße dich robert

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  5. Eveline sagt:

    Selten habe ìch einen so schönen, berührenden Post gelesen, ich wünsch dir alles alles Gute!!
    … und Frohe Ostern!
    … und freu mich, dass du wieder ein bisschen „hier“ bist und wir deine Bilder wieder genießen können!
    Alles Liebe Eveline

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  6. Tilly sagt:

    Dein Bild, wie auftauchen aus dem Dunkel, wieder Licht wahrnehmen,… wie tröstlich und beständig, jedes Frühjahr wieder. Es macht Mut nicht nachzulassen, immer wieder nach sich selbst zu suchen. Danke, uns teilhaben zu lassen, danke, uns aus der Seele zu sprechen in Bild und Wort. Entdecke dich weiter und komm ans Licht, es lohnt sich, für solche Bildmomente, auch wenn sie länger im Kasten (in der Karte) ‚reifen‘, für die lieben Momente mit Freunden, das trägt einen immer weiter. Danke.

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  7. Bernd sagt:

    Hallo Conny,
    Ich lese deinen Blog schon eine Weile und freue mich, das du ihn nicht einstampfen willst.
    Ich wünsche dir ganz viel Mut und auch eine Portion Glück für dein neues Leben.
    Och denke nocht alle Fotos wollen angeschaut werden. Sie si d ja schon in unserem Kopf.
    Nein, wir kennen uns nicht.
    Lieben Gruß, Bernd
    Lichtblau-Fotografie

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  8. Sandra Matteotti sagt:

    Schön von dir zu lesen und schön zu lesen, dass die Freude zurück ins Leben kehrt. Ich wünsche dir weiter viel Schönes und Helles, viel Kraft und alles Liebe.

    Liebe Grüsse
    Sandra

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  9. Petra sagt:

    Ich bin zutiefst berührt mit Tränen, denn das lebe und kenne ich gerade gut. Ein schmerzhafter und doch so guter Prozess. Was ich mitnehme? Ich muss nicht wissen was als nächstes kommt, es wird kommen!! Lg und dir einen Weg, der dir entspricht. Petra

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  10. Paleica sagt:

    das ist schön zu hören… auch wenn viel schmerz in diesen worten steckt. „ein leben leben, das nicht das eigene ist“. oh ja, das kommt mir auch immer mal wieder bekannt vor. es ist so wichtig, sich selbst nicht zu verlieren und vielleicht das schwerste überhaupt. mit der fotografie geht es mir ähnlich wie dir… dennoch schön zu lesen, dass du noch/wieder da bist…

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  11. aebby sagt:

    Liebe Conny,

    aus irgendeinem Grund tauchte Dein Blog nicht mehr in meinem Fedreader auf, habe also die letzten Beiträge nicht mitbekommen. Heute ging mir der Gednake durch den Kopf „schau doch mal bei Conny vorbei“. Beim ersten Anlesen bin ich erschrocken, danach begann ich zu lächeln als ich las, dass Du wieder auf einem guten Weg bist – und ich freue mich, dass Du weiter schreiben möchtest. Neben dem analogen Leben gibt es auch einen kleinen Teil des digitalen Lebens, den ich nicht missen möchte

    Liebe Grüße und weiter alles Gute auf dem neuen Weg, Aebby

    P.S. Diese Sätze könnten auch von mir stammen:

    „Mein Leben ist zur Zeit unglaublich analog. Ich suche den Kontakt zu Menschen, direkt, unmittelbar und konkret. Die Fotografie ist zu einem Tun im jeweiligen Moment gewachsen (!). Manchmal gehe ich los, bin ganz im hier und jetzt, und fotografiere. Aber anders als früher, packe ich die Kamera mit der gefüllten Speicherkarte, in ihr Fach und schaue mir die Bilder nicht mal an. „

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  12. renesternke sagt:

    Liebe Conny,
    Du wirst merken, wie schön es ist, mit einem Hund zu leben. Viele Dinge, die man ärgerlich fand, werden unbedeutend, weil der Hund, der das existenziell Wichtige viel sicherer vom Unwichtigen unterscheiden kann, Dir zeigt, was davon zu halten ist. Andererseits ist man unablässig verantwortlich und kann sich den Stimmungen weniger überlassen. Man wird auch ständig aktiviert.
    Jetzt kommt es ohne Überleitung: Unterstütze bitte meine Petition „Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!“ Viele Vögel werden sinnlos zerschreddert und es kommt nicht einmal jemand vorbei, der noch ein schönes Foto von ihnen macht.
    Bon courage,
    René
    https://www.change.org/p/f%C3%BCr-landwirtschaft-und-umwelt-mecklenburg-vorpommern-retten-sie-den-rotmilan-und-andere-von-der-ausrottung-bedrohte-arten-0dab0be9-2465-4cbe-93f0-84b5430b0d8f

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  13. Liebe Conny, es ist gut, dass dich der Blog weiterhin begleitet. Und denk daran, dass du – gerne auch mit deiner vierbeinigen Freundin – zu analogen Aktivitäten hier im Süden Österreichs willkommen bist. Herzlicher Gruß! Regina

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  14. Werner L. sagt:

    Liebe Conny, ich kann nachvollziehen, was Du durchgemacht hast. Ich „leide“ selbst unter Burnout und habe noch keinen Weg raus gefunden. Die Fotografie zieht mich magisch an und in ihr finde ich meine Freiheit. Aber es gibt Tage, da hast Du einfach keine Lust, bist müde … Liebe Grüße, Werner

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