Beim Durchstöbern meiner Bookmarks blieb ich heute bei Gidi Morris hängen. Sein Portfolio und seine Aussagen haben mich damals schon fasziniert, als ich das Lesezeichen zu seiner Seite gesetzt habe.
Gidi Morris lebt in Israel und ist ein angehender Fotojournalist, der sich bereits auf der Highschool sozial engagiert, weil er ein Zitat Gandhis leben will: „Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.“ Religiös erzogen, entscheidet er sich gegen ein Leben nach Regeln und Vorschriften und sucht selbst nach einer Deutung seiner Wahrnehmung und hinterfragt diese immer wieder. Es ist ein Kreislauf des Beobachtens, des Auswertens und des erneut Infragestellens. Er sieht im Journalismus eine Chance, das Leben anderer zu beeinflussen und begreift, dass seine Botschaften an Macht gewinnen, je besser sie fotografiert sind. Er hat sich zum Ziel gesetzt, ein sehr guter Fotograf und Journalist zu werden, das, so findet er selbst, sei er denjenigen schuldig, die ihn so nah an ihr Leben heran lassen.
Ich finde seine Projekte spannend und mag seine Webpräsenz, die sich nicht nur durch interessante Essays, Informationen und ein schönes Portfolio auszeichnet, sondern auch durch überaus passend ausgewählte Musik, die die jeweiligen Bilder untermalt. Die Fotos sind klasse und sehr ausdrucksstark. Meine besondere Empfehlung ist der Blick in das Essay „Emo-Projekt“. Morris beschreibt dort, wie er die Aufgabestellung seiner Dozentin mit ziemlichen Schwierigkeiten umsetzte und in seiner Entwicklung schließlich einen enormen Schritt weiterkam. Die Fotostrecke ist sehr gelungen.