November auf Sylt.
Vom Haus aus sind es nur wenige Schritte bis an den Strand, der menschenleer ist. Es ist trübe, fast nebelig und die Möwen scheinen sich auf ein Nickerchen zurückgezogen zu haben. Nichts ist zu hören, außer dem Wind, der allerdings pfeift mir gewaltig um die Ohren, dort oben, am Ellenbogen. Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr, eine Fähre gleitet ganz dicht an mir vorbei. Geradezu gespenstisch folgt sie ihren Weg durch´s Wasser. Es ist schön hier im November auf der Insel.
Ganz anders wirken sie, die beeindruckenden Dünenlandschaften, das Meer lädt uns nicht mehr zu einem Bad ein und der feine Sand, den wir im Sommer so gern durch unsere Zehen rieseln lassen, erschwert das Vorankommen am Strand. Die wunderschönen Heidelandschaften, die jetzt in der trüben Jahreszeit ihren besonderen Reiz entfalten, mag ich lieber durchwandern. Der Wind hat sie geformt, auch die Bäume, die hier in skurriler Schräglage stehen. Die Orte, in denen die schönsten Reetdach-Häuser stehen, wirken jetzt schon fast ausgestorben. Manche Restaurants und Cafés schließen am späten Nachmittag. Sylt bereitet sich auf den Winterschlaf vor……
End of Summer? Der Herbst war in diesem Jahr ein bisschen der Sommer.
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