… Fakt ist, dass ich eine nahezu unbenutze F65 im Schrank liegen habe. Seit fast 10 Jahren liegt sie da. Damals wollte ich unbedingt fotografieren und so schenkte mir der liebste Ehemann von allen eine analoge Nikon. Logisch, denn Digitale gab es damals – zumindest für das Amateur-Portmonaie – noch nicht. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Damals zog ich also hochmotiviert los und war kurze Zeit später völlig fustriert angesichts der Ergebnisse, die Film 1 und 2 so mit sich brachten. Da ich weder Zeit noch Lust hatte, mich mit der Theorie der Fotografie auseinanderzusetzen, fristete das gute Stück sein Dasein im Schrank. Dass mein Mann mir einen tollen Blitz dazu schenkte, wollte ich eigentlich nicht erwähnen, denn mit dem wusste ich damals schon gar nichts anzufangen. 😉
2007, also 5 Jahre später, begann ich dann mit der D80 zu fotografieren und diesmal hat es mich gepackt, denn 100 Bilder vom gleichen Motiv waren kein Problem und die Motiv-Programme lieferten schnelle Ergebnisse. Ich lebte im Ausland und schoss Motive ab, was das Zeug bzw. die Speicherkarte hergab. Ich konnte die Fotos sofort sehen, in Ansätzen selbst bearbeiten und versenden oder whatever. Es hat einfach Spass gemacht.
Intensiv, also auch theoretisch und im manuellen Modus, beschäftige ich mich seit 4 Jahren mit meiner Leidenschaft. Und das ist natürlich digital viiiel einfacher, da man die verwendeten Kameraeinstellungen je nach Ergebnis sofort anpassen kann oder später am Computer ausliest. Kein mühseliges Notieren mit Stift und Zettel und 100x probieren, mit jeweils langer filmentwicklungsbedingter Wartezeit dazwischen.
Neulich öffne ich den Kühlschrank und mein Blick fällt auf zwei Kodak-Filme, die ich irgendwann im Vorbeigehen mal in den Einkaufswagen geschmissen hatte. Ah ja, da war doch was? Eine kleine F65, die noch nie so richtig zum Einsatz gekommen ist. Und nun sollte es ja klappen. Blende, ISO und Belichtungszeit sind keine böhmischen Dörfer mehr und wie ich mit Schärfe und Unschärfe spielen kann, weiss ich auch. Außerdem macht sich das 50mm 1.4 ganz gut an der schnuckeligen Kleinen.
Wie man den Film einlegt, dachte ich auch zu wissen. Nun, das erste Viertel ist wohl versaut, weil ich den Deckel noch mal öffnen musste, da der Film nicht weit genug eingerollt war und nicht transportiert wurde. Pech. Und nun nehme ich sie ab und zu und fotografiere analog. Wow 😉 Ist zwar keine Hasselblad, auch keine Graflex, keine Polaroid, keine Zenza Bronica und schon gar keine Rolleiflex, aber meine Analoge, die hier im Schrank lag ;-). Falls ich wirklich Blut lecke, kann ich überlegen, ob ich tiefer in die Materie einsteige. Noch ist der erste Film nicht entwickelt 😉 und ich warte noch auf das Aha-Erlebnis in Sachen „Entschleunigung“ und „back to the roots“. Abwarten…..
Und ihr? Fotografiert ihr auch manchmal analog oder würde euch das reizen?

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