Erinnerung, in Auflösung begriffen

Mallorca 1975

Auf Facebook kreist gerade die Aufgabe, an 5 Tagen je ein Foto von sich zu zeigen, welches älter als 20 Jahre ist. Das war für mich der Anlass, in alten Fotoalben und Fotoschachteln zu kramen. Unter anderem fand ich dieses Bild, welches ich ziemlich lustig finde. (Im Vordergrund bin übrigens ich im Alter von ca. 11 Jahren zu sehen.)

Immerhin erkennt man auf diesem Foto noch etwas. Andere Fotos sind in Auflösung begriffen, sehen aus, als hätte man zu stark in den Filtertopf gegriffen. Die Kontraste und die Schärfe lösen sich auf. So schade! Alles verblasst wie eine flüchtige Erinnerung. Und ich kann sie nicht mehr retten.

Conny 1975

10 Antworten zu Erinnerung, in Auflösung begriffen

  1. Paleica sagt:

    wahnsinn… ja, nach einer weile verblassen die abzüge und sie sind unwiederbringlich verschwunden… aber sehr schön und wie erinnerungen, mit einem leichten schleier…

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  2. hansekiki sagt:

    Moin Conny,
    wirklich sehr schön beschrieben. Die Bilder verblassen, ebenso die Erinnerungen 😉
    Ich habe keine Ahnung wie dieser Alterungsprozess zustande kommt. Was ich immer wieder überrascht bemerke, daß die alten s/w Bilder diese Alterserscheinungen nicht so deutlich zeigen. Bilder meiner Großeltern, deren Hochzeitsfoto aus einen Fotostudio, sowie ihre Erinnerungsschnappschüsse aus einer Heimat die sie fluchtartig im Krieg verlassen haben, wirken immer noch „frisch“.
    Im Gegensatz zur Haltbarkeit einer Festplatte, ist hier aber das Papier etwas geduldiger 😉
    Für mich passt diese Art der Patina auf dem Papier einfach gut zu meinen Empfindungen. Ich habe manchmal das Gefühl, die halten noch länger als die bildlichen Erinnerungen. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man überhaupt etwas aus der damaligen Zeit noch betrachten kann. 🙂
    LG kiki

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    • Verfasser

      Moin Kiki, ja, da hast du recht. Aber wie werden die Bilder in 20 Jahren aussehen? Ich werde sie vorsichtshalber alle digital einfrieren ;-). Ich habe hier Fotos aus dem 2. Weltkrieg, s/w, die sind in einem wesentlich besseren Zustand. Das hat ja auch mit der Qualität des Papiers zu tun.
      LG, Conny

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  3. JOLOMY sagt:

    Alle Farbbilder verändern sich im Laufe der Jahre. Auch die heutigen Papiere, wie etwa das Fujicolor Crystal Archive Paper, werden in 15 Jahren sukzessive verblassen – selbst in dunkler Umgebung und einer Lagerung unter 25 Grad Celsius! Das ist jedoch bei Erinnerungsfotos nicht weiter tragisch, denn die Farben, Gerüche etc. enstehen im Kopf des Zeitzeugen. Und wer in 20 Jahren oder später noch die passenden Farbnegative oder JPEG Files zur Hand hat, kann dann neue Ausbelichtungen oder Ausdrucke für die Enkel etc. mit frischen Farben anfertigen lassen …

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  4. aebby sagt:

    Der Farbstich der Erinnerungen … die Zersetzung der Farbabzüge ist inzwischen fast schon zum Stil geworden. Ein Retro-Filder in mancher App macht ähnliche Farbstiche 😉 Ein mit bekannter Fotograf sagte einmal „Farbe ist geschwätzig“, mit der Zeit entfallen einem die Details eines Gesprächs, nur der Kern bleibt womit wir beim haltbaren SW wären.

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  5. David sagt:

    Da hast du zwei schöne Erinnerungsstücke für die Facebook-Challenge ausgegraben!
    Eigentlich sind deine Photos recht gut erhalten: die Bilder mögen vergilbt sein – aber man kann sie heute noch betrachten. Und wenn die Negative noch erhalten sind, könnte man sie einscannen oder neue Abzüge machen.
    Komplizierter wird die Sache sicher bei unseren digitalen Bildern. Wenn man sich überlegt, dass vor 20 Jahren noch die Diskette das Standard-Speichermedium war und es heute fast unmöglich ist, noch einen Computer mit entsprechendem Laufwerk zu finden, wird es sicher schon eine Herausforderung, dafür zu sorgen, dass es technisch überhaupt möglich sein wird, auf die Speichermedien zuzugreifen. Und Aspekte wie Alterungsprozesse des Speichermediums und das Aufkommen neuer Bildformate können noch zu weiteren Hürden werden.
    Es wird mit Sicherheit ein größerer Aufwand, dafür zu sorgen, dass unsere digitalen Bildern in 20, 30 oder 50 Jahren noch zu bewundern sind, als es bei analogen Bildern war.

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    • JOLOMY sagt:

      Die Archivierung von Computerbildern erfordert nicht nur ein regelmässiges Umkopieren auf aktuelle Speichermedien, sondern auch eine verständliche Dokumentation darüber, was wann wo eingelagert wurde. Und wer möchte schon Tausende Bilder am Monitor sichten, um vielleicht mal gutes Foto von seinen Grosseltern als Teenager aufzuspüren?

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      • JOLOMY sagt:

        Erinnerungsfotos erfreuen sich einer hohen Beliebheit und entstehen massenhaft mit den zeitgemässen technischen Mitteln. Familienbilder oft mit dem Smart Phone und auf Reisen auch mit Zoomkameras. Mit dem Smart Phone als ständiger Begleiter gelingen heute Jedermann Aufnahmen, die sonst eher engagierten Fotoamateuren vorbehalten waren. Die Bilder sind sofort zum Zeigen oder Verschicken verfügbar und werden sogar automatisch beispielsweise via iCloud sortiert und abgelegt. Um die Ordnerstruktur und die Zugriffsrechte auf die Mediendatenbank muss sich der Account Inhaber allerdings selbst kümmern. Schmalfilmer, die schon vor vielen Jahren auf Magnetband filmen, benötigen heute noch Abspielgeräte zum Ansehen der Videos oder zum Digitalisieren und Kopieren ihrer filmischen Erinnerungen.

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      • JOLOMY sagt:

        Fotoalben oder Fotobücher zeigen bei Farbaufnahmen Kontraste bis zu 5 Blendenwerten. Kein Vergleich zum Retina Display meines iPad Air mit 2048 x 1536 Pixeln (264 ppi)! Eine Auswahl von 20 Bildern im RAW Format einer Reise in 2004 entwickelte ich noch einmal für die Dia Show via iPad als Ersatz für ein gedrucktes Fotobuch. Auf Basis der ungeschärften 48 Bit Dateien stimmte ich die Farbtemperatur, Tonwerte, Gradation, Kontrast etc. erneut ab und verkleinerte sie bikubisch auf exakt 2048×1536, also im Seitenverhältnis 4:3, entsprechend dem Kamerachip der Olympus E-1. Bei einem Betrachtungabstand von etwa 40 cm werden die Erinnerungen an die Rundreise mit leuchtenden Farben wieder geweckt. Die RAW Files sind auf diversen Medien gesichert, sodass ich später einmal diese Erinnerungsbilder auch für größere Displays passend aufbereiten kann, etwa im Format 2732 x 2048 (iPad Pro) …

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