Im Januar, an einem bitterkalten Tag, nahm ich an einer Fotosafari teil und angesichts der aktuellen Wetterlage passt dieser Post gerade eben noch ;-).
Eigentlich wollte eine Freundin an diesem Wochenende nach Hamburg kommen und wir hatten Lust, einen Workshop zusammen zu besuchen, ansonsten wäre ich sicher nie nie niemals auf die Idee gekommen, im Januar einen Outdoor-WS zu buchen. Nun, die Freundin schneite in ihrem Heimatort ein und auch in Hamburg herrschte knackiges Winterwetter mit Minusgraden. Ich hatte allein zwar keine große Lust, aber der Workshop war bezahlt und irgendwas nimmt man ja immer mit ;-). Da im Angebot stand, dass man mittags zusammen essen gehen würde (=> aufwärmen!), machte ich mich allein auf die Socken. Architektur in der Hafencity bei Minusgraden, irgendwie dachte ich mir schon, dass ich die einzige Frau sein würde ;-).
Anfangs schien die Sonne und voller Motivation suchte ich mir das Thema Linien, wobei ich schon am Anfang fror, trotz der zwiebelartigen Schichten, in die ich mich gehüllt hatte, Mütze, Handschuh, der wärmsten Wanderstiefel. Um es vorwegzunehmen: Der Workshop-Leiter konnte sich nicht mehr daran erinnern, dass eine Mittagspause angekündigt war. Die Herren hatten bis zum Ende keinen Bedarf nach einer Aufwärmpause, keinen Hunger, keinen Durst. Immerhin „durfte“ ich mir zwischendurch einen Tee to go holen, der allerdings rasch abkühlte und auch meinen knurrenden Magen nicht beruhigte ;-). Das hat mir die Lust am Fotografieren ziemlich genommen, leider. Hinzu kam, dass ich die einzige Hamburgerin war und alle anderen sich verständllicherweise ausgiebig und neugierig der Elphi widmeten, während ich versuchte, nicht festzufrieren ;-), was ich mir wiederum von meinem kleinen Reisestativ gewünscht hätte, welches auf dem glatten Boden schön rutschte und mir damit nahezu sämtliche Bilder in der rasch einsetzenden Dämmerung verdarb.
Nach knapp 5 Stunden nonstop in der Kälte war ich einfach nur froh, dass dieser Workshop zu Ende war. Nichts gegen Fotografie in der Kälte, aber dann lieber nicht im großen „Rudel“ ;-). Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht oder geht ihr mit der Kamera bei eisigen Minusgraden gar nicht raus?
Mit meinen Anfangsbildern bin ich aber ganz zufrieden. Colorkey ist eigentlich gar nicht meins, aber bei dieser Art Aufnahmen finde es klasse, so wie auch schon bei dieser Architekturaufnahme.
Hallo Conny,
ich bin auch nicht gerade ein Fan von Colorkey, aber zu deinen Bildern (und deinem Text dazu) passt das ganz prima. Man sieht förmlich die eisige Kälte!
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Vielen Dank! 🙂
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Klasse. Die entsaettigten Farben haben echt den Effekt, dass man meinen koennte das Bild ist einem 3D Architektur-Design-Programm entsprungen. Kommt tierisch gut und diszipliniert rueber.
Appropos diszipliniert. Genau DAS fehlt mir oft bei Kaelte. Ich habe dann oft das Gefuehl ich mache alles ueberhastet, zumindest, wenn ich die grosse Kamera dabei habe. Mit der kleinen gehe ich aber eigentlich ganz gerne los. Gerade wenn ich in Russland bin gibt es doch einiges zu sehen. Aber mit so einer Blase von Leuten durch die Kaelte ziehen und dann auch noch nicht mein Tempo zu haben geht gar nicht.
LG, Markus
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Diszipliniert :-D. Aber stimmt schon, es braucht in unwirtlichen Situationen tatsächlich Disziplin und mit Manteltaschen-Equipment fällt das leichter. Das eigene Tempo verliert man immer etwas, wenn man nicht allein ist, jedenfalls geht mir das meist so.
Durch Russland bist du sicher abgehärteter als ich, aber dort würde ich auch gern mal auf fotografische Streifzüge gehen :-).
LG, Conny
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Das trockene kontinentale Klima ist aber auch wesentlich ertraeglicher. Ausserdem ist auch meistens richtig Winter mit viel Schnee, was ja auch ein Motivator ist. Doch dieses Jahr war es teilweise schon extrem. Bis -21 habe ich noch mitgehalten, aber bei -34 Anfang Januar war dann auch mal schoen Feierabend. Da frieren dir sofort die Finger ein und sooo gesund ist es ja auch nicht fuer die Kamera.
LG, Markus
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-34°C!!!! Oh, das kann ich mir nicht mal vorstellen…..
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In Deutschland passiert es ja manmal, dass Leute ihren Schal oder Handschuhe irgendwo liegen lassen. Glaub mir, DAS passiert dir bei den Temperaturen nicht!!! 🙂 War aber schon extrem dieses Jahr.
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😀
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Schöne Aufnahmen. Interessante Blickwinkel. Fotografische Erfahrung bei Kälte? Teide Nationalpark. Etwa 20° Minus. Für mich war das extrem herausfordernd. Anschließend war mir so kalt, dass ich mit voller Bekleidung (inklusive Jacke) ins Bett gegangen bin. Mit Wärmflasche.
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Das kann ich mir gut vorstellen. Gut, dass du eine Wärmflasche dabei hattest! Freut mich, dass dir die Aufnahmen gefallen :-).
LG, Conny
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Also da ist schon schönes dabei rausgekommen! Finde ich gut! Icv mag keine zu grossen Gruppen, jedoch wenn ich dann bis draussen bin, kann ich auch gut gegen die Kälte an!
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Merci, freut mich. Beneidenswert, dass dir Kälte nicht viel ausmacht!
LG, Conny
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Colorkey ist so gar nicht meins – aber gerade bei Deinem Tiitelbild kommt es unglaublich gut – und transportiert die Kälte und die Strenge – KLASSE!
Und der Rest klingt noch ein bißchen schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte :-O
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😀 Aber es war eine Erfahrung ;-). Wie ich schon schrieb, man nimmt ja immer was mit und wenn es „nur“ ein gelungenes Titelbild ist, danke!
LG, Conny
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Ob mit oder ohne Kamera, bei Kälte im Freien bzw. im Gelände herum zu fuhrwerken, empfinde auch ich als wenig motivierend. Was habe ich bei Berg- oder Skitouren schon geflucht und mich innerlich gefragt, wozu ich mir das überhaupt antue. Wenn ich aber dann später meine Zehen wieder aufgetaut habe und ein paar geile Bilder von der Tour mit nachhause gebracht habe, komme ich meistens zu dem Schluss, dass sich die Tortur doch irgendwie ausgezahlt hat.
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Da stimme ich dir zu, hinterher freut man sich. Mit größerem Equipment auf dem Rücken stelle ich mir eine Bergtour ziemlich anstrengend vor, auch ohne Kälte :-D. Damit habe ich hier eher keine Probleme ;-).
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Moin Conny,
es sind hier oben ja vielleicht eher weniger die Temperaturen, sondern die ewig frische Brise dazu, die einem so zusetzt. 😉
Ich geh an sonnigen Wintertagen sehr gerne vor die Tür, weil das Licht mich einfach dazu zwingt. Bei deinem Bildstil mußte ich natürlich zwangsweise gleich an Infrarotbilder denken, zwar kein Wood Effekt, aber eisig wirken die auch. Passt sehr gut zum Winter. Ich weiß ja nicht, was die Herrenrunde so alles fotografiert hat, aber das Thema hast du sehr gut getroffen. Es ist ein nicht alltäglicher Bildstil, das macht diese Serie zu etwas besonderem.
LG kiki
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Tolle Bilder, Linien passt ja ganz wunderbar als Thema. An Fotowalks oä kann ich nicht teilnehmen, aber ich war schon bei eisigen Temperaturen fotografieren. Einmal bei minus 2 Grad am Medienhafen Düsseldorf, nach guten 30 Minuten musste ich aufgeben. Und dann Anfang diesen Jahres früh morgens 7 Grad unter Null, weil kein Wölkchen am Himmel brrr. Nach 15 Minuten waren meine Hände taub und ich konnte die Kamera nicht mehr halten. An sich liebe ich aber den Winter 😀 Das Licht ist so schön
LG Bee
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Ich mag deine Bilder hier, und gerade der Color-Key-Effekt gibt ihnen etwas Besonderes. Ja, Color Key wird oft überstrapaziert … Aber hier passt das einfach gut zu den Fotos.
Einen ganzen Tag draußen bei eisigen Temperaturen? Das würde ich mir nicht antun … Lieber keine tollen Fotos. Ich würde das jedenfalls nur mit mehreren Zwischenstopps in Cafés durchziehen. Aber manche Männer sind eben nicht solche Weicheier wie ich.
Liebe Grüße
Ulf
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Sehr schön deine Bilder, mach weiter so. LG Ronny
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Hallo Conny,
tja, die Workshops…mir verdienen da inzwischen zu viele Leute zuviel Geld mit solchen Angeboten..aber das ist natürlich meine Privatmeinung…und zur Kälte : meine Erfahrung ist das die ungemütlichen Jahreszeiten die sind wo die besten Bilder entstehen…gerade weil sich niemand vor die Tür traut (Regen,Sturm,Schnee, Nebel etc…) gebe aber gerne zu das die Selbstüberwindung jedesmal…nun ja, nicht einfach ist…und hinterher huste und schniefe ich dann oft mal die nächsten 4 Tage vor mich hin…
Lieber Gruss, Jürgen
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Sehr schön, wie du es schaffst, bei jedem Bild die Struktur der Umgebung einzufangen.
Inspiriert mich sehr!
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Sehr schöne Aufnahmen – ich mag vor allem, dass du bis auf blau alle Farben ausgespart hast. Das ist insbesondere bei Architektur-Aufnahmen sehr wirkungsvoll. VG Tobias
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