
Es ist viel in Bewegung. Seit Jahren. Nicht nur mich überfordert es manchmal, all die Katastrophen der letzten Jahre zu ertragen, einzuordnen und zu verarbeiten. Und es hört irgendwie nicht mehr auf. Auf persönliche Krisen folgten weltweite, wie die Pandemie, Krieg und Inflation. Ich habe irgendwann beschlossen, all das nur noch wohldosiert an mich heranzulassen. Es trübt den Blick auf das Schöne und der ist wichtig für die Selbstfürsorge.
Meine Kraftquelle ist schon immer der Wald gewesen. Und mittlerweile ist das ja auch wissenschaftlich belegt. Im Wald tanke ich auf, nehme mit allen Sinnen auf, was mir dort an Gerüchen, Geräuschen und Ansichten begegnet. Ich komme zur Ruhe.
Hier um die Ecke gibt es einen Wald (Wald bei Bergenhusen), den ich anfangs so gar nicht mochte. Es ist ein Nutzwald, Spazierwege gibt es eigentlich gar nicht und mindestens die Hälfte des Jahres braucht man Gummistiefel, um trockenen Fußes durch die von großen Treckern zu Matsch zerfahrenen Wege zu kommen. Er sieht ziemlich chaotisch aus und es fällt mir schwer, seine Schönheit zu erfassen. Trotzdem mag ich ihn mittlerweile, besonders im Frühjahr, wenn das Chaos von riesigen Bärlauchfeldern bedeckt ist und ein zarter Duft von Knoblauch wahrzunehmen ist.
Ich möchte wieder mehr fotografieren und habe mir überlegt, dass ich in diesem Jahr an einem Projekt arbeiten möchte. Ich möchte die Schönheit dieses Waldes ganz bewusst suchen und fotografisch entdecken. Um mir Anregungen zu holen, habe ich mir ein Buch gekauft, welches gute Tipps zu technischen Fragen, interessante Bespielbilder und hilfreiche Anregungen zur Bildbearbeitung gibt: Praxisbuch Wälder fotografieren – Ellen Borggreve und Daniel Laan. Ich bin gespannt, was am Ende dabei raus kommt.

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