Hundewald Tangstedt bei Hamburg

Es ist viel in Bewegung. Seit Jahren. Nicht nur mich überfordert es manchmal, all die Katastrophen der letzten Jahre zu ertragen, einzuordnen und zu verarbeiten. Und es hört irgendwie nicht mehr auf. Auf persönliche Krisen folgten weltweite, wie die Pandemie, Krieg und Inflation. Ich habe irgendwann beschlossen, all das nur noch wohldosiert an mich heranzulassen. Es trübt den Blick auf das Schöne und der ist wichtig für die Selbstfürsorge.

Meine Kraftquelle ist schon immer der Wald gewesen. Und mittlerweile ist das ja auch wissenschaftlich belegt. Im Wald tanke ich auf, nehme mit allen Sinnen auf, was mir dort an Gerüchen, Geräuschen und Ansichten begegnet. Ich komme zur Ruhe.

Hier um die Ecke gibt es einen Wald (Wald bei Bergenhusen), den ich anfangs so gar nicht mochte. Es ist ein Nutzwald, Spazierwege gibt es eigentlich gar nicht und mindestens die Hälfte des Jahres braucht man Gummistiefel, um trockenen Fußes durch die von großen Treckern zu Matsch zerfahrenen Wege zu kommen. Er sieht ziemlich chaotisch aus und es fällt mir schwer, seine Schönheit zu erfassen. Trotzdem mag ich ihn mittlerweile, besonders im Frühjahr, wenn das Chaos von riesigen Bärlauchfeldern bedeckt ist und ein zarter Duft von Knoblauch wahrzunehmen ist.

Ich möchte wieder mehr fotografieren und habe mir überlegt, dass ich in diesem Jahr an einem Projekt arbeiten möchte. Ich möchte die Schönheit dieses Waldes ganz bewusst suchen und fotografisch entdecken. Um mir Anregungen zu holen, habe ich mir ein Buch gekauft, welches gute Tipps zu technischen Fragen, interessante Bespielbilder und hilfreiche Anregungen zur Bildbearbeitung gibt: Praxisbuch Wälder fotografieren – Ellen Borggreve und Daniel Laan. Ich bin gespannt, was am Ende dabei raus kommt.

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20 Antworten zu „Neues Jahr – neues Projekt”.

  1. Liebe Conny,

    wie schön mal wieder was von Dir zu lesen. Bei den Katastrophen die momentan gar nicht mehr enden wollen stimme ich dir zu. Da weiß man gar nicht so richtig mit umzugehen. Als kleine „Lichter“ kann man wenig ändern und die Berichte zeichnen die Situationen so dramatisch, dass man es mit der Angst zu tun bekommt.

    Da passt das Projekt mit dem Wald! So ein bisschen wie „Kopf in den Wald(Sand) stecken“. Ich bin schon ganz gespannt auf Deine Sichtweisen von „deinem“ Wald.

    Herzliche Grüße
    Birgit

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    1. Liebe Birgit, danke für deine Zeilen. „Kopf in den Wald stecken“ – schönes Bild! Irgendwie tröstlich zu lesen, dass andere auch so empfinden. Der Blick durch die Kamera hilft oft dabei, Distanz zu halten bzw. den Fokus auf etwas anderes zu richten.
      Liebe Grüße, Conny

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  2. fotopaletti

    Liebe Conny,
    das geht mir ganz ähnlich wie dir. Seit einigen Jahren bin ich nicht mehr dazu gekommen, mich intensiv mit der Fotografie zu beschäftigen, daher auch Stillstand auf meine Blog. Der Wald ist auch meine Kraftquelle, das Meer zwar auch, aber das habe ich im Gegensatz zu dir nicht vor meiner Haustür.
    Liebe Grüße, ich freue mich auf deine Fotos,
    Nora

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    1. Liebe Nora, es ist allgemein auf den Blogs, die ich früher regelmäßig lesen durfte, sehr still geworden. Die Gründe dafür sind mir nur bei wenigen bekannt, nun auch bei dir. Vielleicht hast du irgendwann wieder den Kopf frei und die Motivation kehrt zurück.
      Das Meer ist auch eine Kraftquelle und ich nutze die Gelegenheit, in 50 Minuten in St. Peter-Ording zu sein, viel zu selten. Das ist dann die Kehrseite vom nah dran sein – man könnte eigentlich immer und tut es fast nie ;-). Aber auch das soll in diesem Jahr anders werden.
      Liebe Grüße, Conny

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  3. Oh ja, Conny, eine gute Nachricht, wenn es von dir bald mal wieder öfter Fotos gibt. Wald ist ein spannendes Thema. Ich bin gespannt.
    Liebe Grüße
    Ulf

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    1. Lieber Ulf, schön von dir zu lesen. Ich war vorhin gerade auf deiner Website und da ist es auch schon so lange still. Hast du der Konzert-Fotografie abgeschworen oder schreibst du einfach nicht mehr darüber?
      Liebe Grüße, Conny

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      1. Ja, es ist seit langem still – ich war im Sommer ausgeknockt: erst wegen Umzug, dann wegen Fieber. Deswegen gab es 2023 für mich keinen Hafensommer. Aber diesen Sommer geht dann hoffentlich wieder was. Und andere Sachen fotografiere ich gerade leider echt wenig …
        Liebe Grüße, Ulf

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  4. thomasclemens

    Ich freue mich schon auf deine Blog-Artikel und deine Fotos. Der Wald ist für mich auch immer wieder ein Ort, um abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Und wie ich das schreibe, fällt mir auf, wie lange ich schon nicht mehr zum Fotografieren im Wald war. Das muss ich unbedingt wieder ändern.

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    1. Hey Thomas, wenn ich an Wald-Fotografie denke, habe ich immer auch deine Bilderstrecken im Kopf, denn die schätze ich sehr. Du liebst Wälder und das sieht man in deinen Bildern. Ich freue mich also auch auf deine Bilder!
      Liebe Grüße, Conny

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  5. Liebe Conny,

    schön von Dir zu hören 🙂 und mit dem Wald-Bild oben legt Du gleich großartig vor,

    Liebe Grüße, Aebby

    P.S. vielleicht sollte ich auch wieder mehr in den Wald gehen.

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    1. Lieber Aebby, das solltest du dir gönnen, ob nun mit oder ohne Kamera :-), tut es Körper und Seele einfach nur gut. Liebe Grüße, Conny

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  6. Vieles, liebe Conny, kommt mir sehr vertraut vor. Nicht nur die Bereitschaft und das zunehmende Bedürfnis sich als eigentlich politischer Mensch trotzdem von allzuviel Nachrichten und Diskussionen fern zu halten (zumindest hat es bei mir kürzlich noch zur Teilnahme an den Demos gegen rechts gereicht, das war mir gerade deswegen wichtig). Nein, auch Deine Einlassungen über einen vordergründig nicht schönen Wald, den man trotzdem zu lieben lernt, kommen mir arg bekannt vor.

    Bei mir ist es der Osumwald, direkt vor der Tür, von Wibke damals flächenhaft niedergeworfen, heute ein Chaos aus dürren Hungerästen, verkippten und fast verrotteten Stümpfen und ein paar verbliebenen Hochstämmen. Und trotzdem jährlich Opfer der Durchforstung, die immer neue Wunden schlägt. Kein Wald an dem Simon Booth große Freude hätte. Aber ich will ihn mögen und schleiche immer wieder mit der Kamera hinein.

    Was das Bloggen betrifft: ich bekenne mich schuldig, längst mehr Insta und Facebook zu füttern als meinen Blog. Das liegt weitgehend daran, dass ich mich medial ja aktuell eher mit Stift, Buch und Farben befasse als mit der Kamera. Und dass ich dabei so schlecht bin, dass es mir am Mut zum Bloggen fehlt. An der Zeit fehlt es sowieso. Tja. Vielleicht sollte ich versuchen, beides abzuschütteln denn eigentlich mag ich den Blog nach wie vor sehr.

    Schön, von Dir zu lesen. Ich wünsche Dir Glück und das Quäntchen Durchhaltevermögen, das wir als Blogger:innen und politisch denkende Menschen ab und zu beweisen müssen.

    Liebe Grüße in den Norden: Stefan

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    1. Guten Morgen,

      du verstehst genau, worum es mir geht! Man will und doch ist es schwer. Und es tut weh, wie wenig der jeweilige Wald den Eigentümern am Herzen liegt. Und wenn ich sehe, wie das geschlagene Holz mit Schaufelbaggern zwischen den anderen Bäumen herausgeholt wird, wobei gesunde Bäume tief verletzt werden und ja auch der Waldboden verdichtet wird, kriecht die Wut in mir hoch.
      Simon Booth kannte ich noch nicht und finde seine Bilder sehr inspirierend.

      Es wäre schön, wenn du deinen Blog wieder mehr füttern würdest und deine Selbstzweifel bezüglich des Skizzierens abwirfst. Ich finde nämlich deine Skizzen genauso spannend wie deine Fotos. Insta nervt einfach nur und bei Facebook bin ich schon oft kurz davor gewesen, meinen Account zu löschen.

      Vielen Dank für deine Zeilen!

      Liebe Grüße, Conny

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  7. Schön von dir zu lesen! Und wie schön, dass dich ein neues Projekt umtreibt.
    Wir alle brauchen diese Ablenkung (die sie ja im Grunde gar nicht ist) von den ewig schlechten Nachrichten, mulitplen Krisen und vom Alltag.
    Mich wird es bald auch wieder in den Kraichgau ziehen: Mit Rad und Kamera. Und freue mich bereits jetzt auf diese Zeit
    Alles Gute für dich
    Werner

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    1. Lieber Werner,

      ich freue mich darauf, auf deinem neuen Blog aus der Ferne an deinen Eindrücken und Gedanken teilhaben zu können. Es ist besonders spannend für mich, weil ich diese Landschaft nicht kenne und sie so anders ist, als das platte Land.

      Liebe Grüße, Conny

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  8. oh wie schön – ich freue mich, dich dabei zu begleiten!

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  9. Deine Worte treffen mitten ins Herz. In der Tat prasseln die Krisen der letzten Jahre wie ein unaufhörlicher Sturm auf uns ein. Da ist es nur allzu verständlich, dass man sich nach Schutz und Ruhe sehnt, nach einem Ort, an dem man die Seele baumeln lassen und neue Kraft tanken kann.

    Genau wie du habe ich im Wald schon immer einen solchen Ort gefunden. Das sanfte Rauschen der Blätter im Wind, der Duft von Moos und Erde, das Zwitschern der Vögel – all diese Eindrücke fluten meine Sinne und lassen mich die Sorgen des Alltags vergessen.

    Der Wald, den du beschreibst, mag auf den ersten Blick nicht so idyllisch erscheinen wie ein märchenhafter Märchenwald. Doch gerade seine raue Schönheit, die Atmosphäre und die Spuren menschlicher Nutzung machen ihn einzigartig. Der Bärlauch, der im Frühling den Boden bedeckt, verwandelt den Wald in ein duftendes Meer aus Weiss und Grün. Und die Matschpfützen, die von Traktoren hinterlassen werden, spiegeln den Himmel wider und erzählen Geschichten von harter Arbeit und gelebtem Leben.

    Dein Projekt, die Schönheit dieses Waldes fotografisch zu entdecken, finde ich wunderbar. Es ist eine Einladung, innezuhalten und die Details wahrzunehmen, die uns sonst leicht entgehen. Mit jedem Foto, das du aufnimmst, wirst du dem Wald ein Stück näher kommen und seine Seele einfangen.

    Ich bin mir sicher, dass am Ende dieses Projekts eine beeindruckende Sammlung von Bildern entstehen wird, die nicht nur deine eigene Sicht auf den Wald verändert, sondern auch andere Menschen inspiriert, die Schönheit im Unentdeckten zu sehen.

    Ich freue mich schon jetzt darauf, deine fotografischen Entdeckungen zu bewundern und wünsche dir viel Freude und Inspiration bei deinem Projekt!

    Mit herzlichen Grüssen

    Martin

    https://www.shuttermagic.photos/

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  10. Aebby

    Nach dem Anschauen der Dailys ist offensichtlich, dass das Projekt schön und gelungen ist.

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    1. Hallo Aebby, das Projekt ist noch längst nicht abgeschlossen, vielleicht im nächsten Jahr….. Liebe Grüße!

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      1. dann freue ich mich auf das was noch kommt

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