

Die Belichtung mit kleiner Blende oder Lochblende bringt zum Vorschein, dass unsere Kameras kein staubfreier Raum sind. Wer nur mit einer Festbrennweite arbeitet, wird das Problem nur selten haben, wer Objektive wechselt, schon häufiger. Beim Gebrauch von Zoom-Objektiven bzw. dem Zoomen selbst, wird Staub förmlich in die Kamera gesogen. Handlungsbedarf besteht dann, wenn man den Dreck als Punkt auf dem Foto sieht. Manchmal hilft es, vorsichtig mit einem Blasebalg in Richtung Sensor zu blasen. Aber wenn der Staub auf dem Sensor klebt, muss er richtig gereinigt werden. Unlängst war meine Kamera mal wieder zur Sensor-bzw. Tiefpassfilter-Reinigung im Service, was beim örtlichen Nikon Service-Point jedes Mal mit € 29,- zu Buche schlägt, vom Zeitaufwand mal ganz abgesehen. Nun, kurze Zeit später, waren schon wieder Flecken auf den Bildern zu sehen und ich entschloss mich, eine Reinigungsmethode auszuprobieren, über die Stefan mal geschrieben hat und die so klang, als könne man dabei nicht groß was falsch machen, ganz im Gegensatz zu manch anderer Methode. 🙂 Also habe ich mir das Reinigungsset von eyelead bestellt (als es endlich wieder verfügbar war), es nach der Lieferung noch zwei Tage umkreist (wage ich es oder nicht 😉 ) und es getan. Und es ist wirklich empfehlenswert. Werbung gibt es auf meinem Blog nicht, aber wenn mich etwas wirklich überzeugt, empfehle ich es gern weiter und hierfür gibt es eine klare Empfehlung.
Wie wird es gemacht?
Man nimmt das Objektiv ab und wählt im Kameramenü den Reinigungs- bzw. Wartungsmodus, wodurch der Spiegel hochklappt und den Blick auf den Tiefpassfilter frei gibt. (Dies ist bei Kameras ohne Tiefpassfilter, wie z. B. der D800e natürlich anders.) Die Kamera legt man nun auf den Rücken und drückt den Adhäsionstupfer sanft auf die zu reinigenden Stellen auf dem Tiefpassfilter bzw. Sensor und beim Anheben klebt der Dreck am Tupfer. Einfacher geht es nicht! Anschließend reinigt man den Tupfer mit beigelegten speziellen Streifen. Fertig. Keine Flüssigkeiten, nichts, womit man etwas zerkratzen könnte.



Wie erkenne ich, wo der Dreck sitzt?
Mit bloßem Auge gar nicht. Ein Testfoto, unscharf ist hier von Vorteil, mit kleiner Blende vor einer weißen Fläche gibt Aufschluss, aber Achtung, auf dem Sensor ist das spiegelverkehrt. Sitzt der Dreck auf dem Bild an den linken Bildkante, ist die rechte Seite des Sensors zu reinigen. Es gibt auch spezielle Lupen zu kaufen, aber ich meine, das Geld kann man sich getrost sparen.


Was muss ich beachten?
Die Akku-Laufzeit sollte noch ausreichend sein, sonst klappt der Spiegel während der Behandlung herunter, allerdings ist man so schnell fertig, dass dieser Punkt nicht sonderlich relevant zu sein scheint. Staubarme Umgebung wird empfohlen, aber wer hat die schon? Ich habe mich einfach an den Schreibtisch gesetzt.
Fazit: Damit kann wirklich jeder seinen Sensor selbst reinigen. Der Tupfer wird in einer Metallbox zusammen mit den Reinigungsstreifen verwahrt. Davon sind 10 Stück dabei, außerdem je 5 Tücher (nass/trocken) zur Reinigung der Objektive. Ob der Preis von knapp € 35,- für diese Sachen zu teuer ist, mag jemand anders entscheiden. Ich spare 10 Service-Besuche = € 299,- + Zeitaufwand, muss nicht mit Lupe und Flüssigkeiten hantieren und kann das bequem mit in die Kameratasche stecken.
Update Januar 2015:
Leider musste ich feststellen, dass der Dreck manchmal so fest auf dem Sensor sitzt, dass auch die mehrfache Wiederholung dieser Prozedur zu keinem befriedigenden Ergebnis führt.
Hallo Conny,
so ein Produkt habe ich vor einiger Zeit auch ausprobiert – mit so mäßigem Erfolg, dass ich es anschließend entsorgt habe.
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Hi Jörn, da bin ich aber froh, dass ich ein anderes Produkt probiert habe, denn dieses ist für mich ein Volltreffer. 🙂
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Tja, wenn es so einfach wäre, wie du es beschreibst. Ich führe geschätzt zweimal pro Jahr so eine Reinigung durch – die ganzen trockenen Möglichkeiten haben meinen Sensor nie richtig gereinigt – da war hinterher immer weiterhin was zu sehen. Ich habe schließlich erst mal eine Sensorlupe gekauft, dann einen Spatelreiniger mit Flüssigkeit. Das hat mir ein bekannter Halbprofi-Fotograf, der extrem viel fotografiert, geraten. Und damit habe ich den Sensor wenigstens sauber bekommen. Ich habe mir aber auch erst mal zeigen lassen, wie man das macht.
Einfach ist das nicht – es wird einem auch extrem viel Angst gemacht, dass man seinen Sensor dadurch ruinieren könne. Aber anders ist es bei mir der Sensor nie sauber geworden. Man sollte wohl am besten alle Objektivwechsel vermeiden – jedes Öffnen des Gehäuses bringt wohl Staub ins Gehäuse … 😦
BTW: Am besten sieht man die Sensorverunreinigungen, finde ich, immer bei Panning-Aufnahmen, wenn man dann den Kontrast im Bild im Bildbearbeitungsprogramm noch erhöht. Ich habe da oft schon dermaßem geflucht, weil ich Fotos hatte, wo ich mit dem Retuschewerkzeug 50 oder mehr Flecken entfernt habe.
Viele Grüße, Ulf
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Tja, so ähnlich ging mir das letztens, bei einer wunderbaren Aufnahme, die ich mit einer Lochblende gemacht habe. Erst dachte ich, was ich da für viele Vögel im Bild habe :-D, die Striche waren aber keine Vögel….. Und gefühlte tausend Punkte. Da habe ich gestempelt und gestempelt….. Beim Nikon-Service erklärte man mir, dass das Öffnen nicht so sehr das Problem sei, vielmehr das Zoomen. Da ich tatsächlich viel mit Zoom-Objektiven arbeite, kommt das bei mir hin.
An deine Art der Reinigung habe ich mich nicht herangetraut. hiermit aber jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht. Damit kann man eben auch schon schnell auf den ersten fetten Fleck reagieren…. Grüße auch an dich!
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Ich kann das System mit dem ‚Stempel‘ nur in gleicher Weise empfehlen, wie Du das tust, Conny. Mein Set ist von Pentax (wusste gar nicht, dass es das auch von Dritten gibt) und ich hatte damit bislang immer Erfolg.
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Ja, und es ist sooo einfach.
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Moin Conny,
Ist doch ein gutes Gefühl, wenn man etwas neues bewältigt hat. 😀 Es mag ja immer noch Dreck geben, der nur per Naßreinigung zu entfernen ist, aber wenn es erst mal so funktioniert, erfüllt das Set ja seinen Auftrag. Ich meine ich hab auch mal gehört, daß es bei bestimmten Zoomobjektiven so einen Luftpumpeneffekt gibt, wo einfach beim Zoomen Dreck angesaugt wird. Bei mir sitzt ein hartnäckiger Fleck auf dem Sensor, da nehme ich erstmal den Stempel in Lightroom 😉 Gut, bei f22 sieht man ein wenig mehr, aber wann braucht man schon diese Einstellung. Da halt es bei der Knipse wie mit dem Staub zuhause. Was mich nicht direkt anspringt, lohnt noch nicht den Aufwand der Reinigung… 😀
LG kiki
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😀 Moin nach Bremen. Du hast es erkannt, es war eine Bewältigung. 😀 LG, Conny
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Nein, das mache ich nicht, auch wenn ich das Problem kenne. Lasse reinigen und vermeide Objektivwechsel.
Hab eine neue Kamera und das Objektiv wird nicht gewechselt, wenn doch, dann automatischer Sensorreiniger !!!
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Ich kann deine Bedenken verstehen, aber die automatische Sensorreinigung bringt nur sehr bedingt was und wenn du ein Zoom benutzt, hilft dir auch nicht, dass du es nicht wechselst, da es wie ein Staubsauger arbeitet. Aber ich verstehe dich, habe ich doch selbst viele Jahre gebraucht, um mich da ran zu trauen. 🙂
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Wann kann ich Dir meine Kameras vorbeibringen Conny !? 😉
Gruß
Stefan
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Jederzeit, Stefan, da du mir so viel Vertrauen entgegen bringst 😉 😀 Vermutlich ist die Anfahrt teurer als die Reinigung vor Ort 😉 Gruß zurück!
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Och…… das ist kein Problem. Ich muß häufiger mal nach Elmshorn 😀
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Das ist nur ´ne 3/4 Stunde von dort zu mir, kein Problem 🙂
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OK ich melde mich dann 😉
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Interessantes Produkt. Ich selbst nehme bis jetzt Dicofilm. Der wurde eigentlich für das Reinigen von Schallplatten entwickelt, doch man kann dieses Produkt auch zur Sensorreinigung benutzen. Der Aufwand ist etwas zeitintensiver, der Sensor ist aber auch mit dieser Methode 100% sauber. Eine 500ml Flasche kostet 25 € und reicht für ein ganzes Fotografenleben.
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Von den Kosten her sicher die bessere Lösung, wenn man sich traut. Für mich ist beim Einsatz von Flüssigkeiten im Kamera-Inneren irgendwie Schluss. Das kann halt daneben gehen, wenn man keinen guten Tag hat. 😦
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Eine starke Lösung! ich habe das nur mit so einem Wischer + Flüssigkeit gemacht (Zwei Wochen nach Kamerakauf, nachdem ich mit dem Blasebalg aus einer Fluse fünfzig gezaubert hatte…) Ich war aber ganz schön am Zittern, dass ich hier keine Kratzer oder Schlieren verursache. Dem war zwar nicht so, aber diese Tupflösung ist schon klasse, wenn sie funktioniert!
Ich habe vier Objektive und auch wenn ich inzwischen innerhalb von 2 Sekunden das Objektiv wechsle (das andere schon startklar in der linken Hand), bleibt das nicht aus.
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Danke Conny. Das klingt easy. Sehr gut beschrieben! 🙂
Lg,
Werner
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Gerne! 🙂
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Das ist nun sicherlich kein passender Hinweis, da er durch seinen Inhalt doch etwas am eigentlichen Thema vorbeigeht 🙂 Trotzdem hier meine Erfahrung: Ich fotografiere seit vielen Jahren mit diversen Olympus Gehäusen, die Sensorreinigung ist so gut, dass ich noch nie(!) irgendwelche Probleme mit Dreck auf dem Sensor hatte.
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Nun würde mich noch interessieren, ob du vielleicht ausschließlich mit Festbrennweiten arbeitest? Auf jeden Fall kannst du dich offensichtlich glücklich schätzen 🙂
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Nein, nicht ausschließlich. Ich verwende sowohl Festbrennweiten als auch Zoomobjektive, welche auch immer wieder gewechselt werden, das heißt, dass auch immer wieder das Bajonett offen ist 😉
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🙂 Wat für eine Diskussion… Zunächst einmal, was das Beschädigen des Sensors angeht. Schmarrn… der ist so gut geschützt, dass eher die Beschädigung der Glasplatte auf diesem den Ärger machen könnte. Bei meiner 20D von Canon habe ich in den 11 Jahren wo ich sie gebraucht habe, mit einer Reinigung mit Q-Tipps und Isopropylalkohol die besten Erfahrungen gemacht. Wohlgemerkt die originalen Q-Tipps… alle anderen fusseln wie die Weltmeister! Was die automatische Sensorreinigung angeht: 🙂 Tja… Die wird bei meiner 5D Mk III kurz nach dem Einschalten aktiviert und kurz nach dem Ausschalten. Und die ist bombenwirksam. Ich habe noch nie irgendeinen Staubfleck wegstempeln müssen, geschweige denn entfernen. Und ich habe sie schon einige Monate…
Nur, um auch mal meinen Senf dazu geben zu wollen. 🙂 Nikon scheint ja eh ein wenig größere Probleme mit dem Staub zu haben… Ach so, ich benutze natürlich auch Zoomobjektive und Festbrennweiten, auch in staubigen Gegenden… Ich mache mir auch nicht sonderlich viel Mühe damit, vorsichtig beim Objektivwechsel zu sein. Ich brauch das Ding als Werkzeug, und da wird nicht unbedingt alles in Watte gepackt… 🙂
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…da wage ich mich im besten Fall an die Objektive selbst dran, Kamera wird schön abgegeben, knapp 20€ einmal im Jahr sollten drin sein… Wenn man beide abgibt, gibts schon mal Nachlass, aber wer macht das schon*hihi*
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An das Thema habe ich mich mit meiner D600 bisher noch nicht wirklich dran getraut. Zuletzt wurde die Verschlusseinheit getauscht und alles von Nikon gereinigt…
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