FRIENDS

Friends, Freundinnen im Gespräch,

 

Zwei Freundinnen am Strand von Miami. Jedenfalls sehen sie für mich so aus. Das Foto entstand während der Fahrt und ich habe mich gefreut, dass ich diesen Moment einfangen konnte. Beim Philosophieren über Freundschaft fiel es mir wieder ein.

Facebook schreibt mir täglich, dass ich mehr Freunde dort habe, als ich denke. Ich weiß gerade nicht, mit wie vielen fb-Mitgliedern ich befreundet bin, es ist tatsächlich nur ein Netzwerk. Aber ja, ich habe dort auch wirkliche Freunde, Menschen, die ich tatsächlich kenne und als Freund/Freundin schätze oder einige mit denen ich zumindest mal telefoniert habe und/oder ganz viel geschrieben habe. Freundschaft ist mehr als ein Klick, Freundschaft wächst erst mit der Zeit und hat ganz viel zu tun mit Vertrauen und Sympathie und beides kann nur in der Begegnung entstehen. Echte und wahre Freundschaften zählen zu dem Wertvollsten, was es in unserem Leben gibt. Jeder Mensch, der auch nur einen wirklichen Freund hat, ist reich, so sagt man. Qualität statt Quantität. Klingt in der heutigen Zeit nicht gerade populär, in der es in vielerlei Hinsicht um Masse statt Klasse geht.

Wirkliche Freunde nehmen gegenseitig aktiv Anteil am Leben des anderen, auch wenn das Leben für einen oder beide gerade sehr schwierig ist. Wirkliche Freundschaft zeichnet sich durch Interesse und Annahme des anderen aus, egal, was gerade geschieht. Wirkliche Freundschaft ist ziemlich frei von Bedingungen, sie ist geprägt von gegenseitiger Akzeptanz des Soseins des Anderen. Sie ist der Gegenentwurf zur – meiner Wahrnehmung nach – immer weiter um sich greifenden Egozentrik.

 

16 Antworten zu FRIENDS

  1. Volker sagt:

    Hi Conny,

    Meine Erfahrung ist, dass in Laendern wie USA und Australien viele schon als Freunde gesehen werden, wenn man sich mal auf einer Party platonisch unterhalten hat. Dementsprechend oberflaechlich sind viele Beziehungen. Erstaunen fuellt den Raum, wenn ich mich mit Australiern darueber unterhalte, was Freundschaft im deutschsprachigen Raum bedeutet und dass wenige tiefe Freundschaften viel mehr wert sind als 100 Bekannte und kein richtiger Freund.

    Und gerade Facebook ist ein Ort an dem Freundschaft das Letzte ist was man findet. Diejenigen die ich auf Facebook Freunde nennen wuerde sind die, die ich schon mal ausserhalb von Facebook und ausserhalb der (A-)sozialen Medien kennengelernt habe. Das sind ziemlich wenige. Alles Andere sind Bekannte die mich mit ihren Beitraegen zum Lachen bringen oder eintreten fuer Dinge die mich auch interessieren.

    Ich denke, dass die Zahl der einsamen Menschen in naher Zukunft stark zunehmen wird, gerade wegen Social Media. Nichts topt die gemeinsame Erfahrung im wirklichen Leben, wo alle unsere Sinne in Anspruch genommen werden.

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    • Verfasser

      All unsere Sinne…., das hast du gut formuliert. über die Unterschiede zwischen unserer Freundschaftsdefinition und der der Amis und Australier habe ich auch schon oft nachgedacht. Auf den ersten Blick scheint es dort einfacher zu sein, in Kontakt zu kommen, was ich mag. Aber was du beschreibst, habe ich schon oft gehört und denke, es ist auf Dauer unbefriedigend, als wäre man in einem Smalltalk- Marathon ;-).

      Neulich erst durfte ich ein wunderbares Wochende mit Freunden und intensiven Gesprächen bis tief in die Nacht erleben, das ist durch nichts zu ersetzen 🙂

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    • Verfasser

      Meine Vermutung ist, dass das auch damit zu tun hat, dass viele Menschen mehr Zeit mit ihren virtuellen „Freunden“ verbringen, als mit den realen. Das ist einfacher, als sich zu verabreden und sich auf den Weg zu machen ;-).

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  2. Katrin sagt:

    Schöner Text, Conny.
    Ist manchmal nicht so einfach, die vielen Anforderungen, die das Leben stellt, unter einen Hut zu kriegen – und manchmal geht im Gehetztsein auch die Zeit für Freunde mit unter.
    Dann tut so eine Erinnerung richtig gut!
    Liebe Grüße Katrin

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  3. Man muss aufpassen: Es gibt so ein paar Dinge, mit denen geht man (gehe ich) nicht inflationär um: „Freund“ gehört dazu. In diesen Kreis gehören und passen nur wenige. All das, was du schreibst (wie schön) gehört für mich unbedingt dazu. Freundschaften sind Edelsteine in den Kieseln des Lebens.
    Werner

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  4. Sehr schoener Beitrag, Conny!!! Echt ganz wichtig, dass du auch erwaehnst, dass Freunde ‚aktiv‘ an deinem Leben teilhaben. Ich wuerde sogar sagen ‚proaktiv‘, weil ein guter Freund auch schonmal gegesteuert, bevor man begonnen hat einen Fehler zu machen.
    LG, Markus

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  5. hansekiki sagt:

    Moin Conny,
    eine echte Freundschaft ist ein zartes Pflänzchen, was man hegen und pflegen muß. Vertrautheit, Zuverlässigkeit und Anteilnahme sind wertvolle Dinge im zwischenmenschlichen Bereich, die durch soziale Netzwerke nicht ersetzt werden können. Da sind es eher Oberflächlichkeiten, eben genauso wie ein Smalltalk…kein Tiefgang und keine Nachhaltigkeit.
    Wer Freundschaften pflegen darf ist ein reicher Mensch, da hast du völlig recht. Das läßt sich nicht in Zahlen oder Kommentaren ausdrücken. Die gemeinsame Zeit, die man erleben darf ist die Würze des Lebens.
    LG kiki

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  6. Jörn sagt:

    Der für meinen Geschmack beste Satz: „Freundschaft ist mehr als ein Klick“. Aber ich unterschreibe auch fast alles andere. Bei der Egozentrik bin ich mir nicht sicher. Ich erlebe es eher so, dass immer mehr Menschen um ihr Wohlbefinden kämpfen müssen – und was in den Nachrichten läuft, habe ich längst abgestellt. Überall scheinen Auseinandersetzungen zu brodeln. Ich glaube eher, dass es dieses „Teile (die Menschen) und Herrsche“ Ding ist. Das macht die Welt oft kompliziert und anstrengend. Umso wertvoller sind Freundschaften.

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  7. markus sagt:

    ganz tolle bilder. ich finds immer schön, wenn bilder die phantasie anregen und einem zu einer geschichte inspirieren.

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