„Mein Freund der Baum ist tot, er fiel im frühen Morgenrot.“ Dieser Text bzw. dieses Lied hat mich als Kind tief beeindruckt. Es gab eine Erwachsene, die so viel für einen Baum empfunden hat, dass sie dieses melodramatische Lied sang und mir aus der Seele sprach. Und wie sie sang! Ich lauschte andächtig und manchmal weinte ich ein bisschen. Nach dem Umzug in eine andere Wohnung wuchs vor meinem Zimmerfenster eine zierliche, kleine Birke. Mein Baum. Wie oft habe ich auf der Fensterbank gesessen und ihr von meinem Sorgen und Nöten berichtet. Sie war eine geduldige Zuhörerin. Mit 12 Jahren sollte ich aus dem Alter des magischen Denkens eigentlich heraus gewesen sein, aber ich war fest überzeugt, dass sie nur deswegen nicht antwortete, weil es in der Welt der Bäume so langsam zuging, dass wir weder sehen können, wie sie zustimmend nicken, noch ihre Sprache verstehen, von Ents wusste ich damals zum Glück noch nichts, sonst hätte ich das Bäumchen sicher nicht mehr aus dem Auge gelassen ;-). Natürlich liebte ich den Wald, und Ausflüge dorthin, um Pilze zu sammeln, Heidelbeeren zu pflücken oder einfach im Herbst mit den Füßen durch das raschelnde Laub zu laufen, waren das Größte für mich.
Heute wohne ich in den Hamburger Walddörfern, irgendwie klar oder? 😉 Es sind nur ein paar Minuten in den Wald und ich bin oft und gern dort. Die Gedanken, die ich als Kind hatte, haben mich nie ganz verlassen und die Zuneigung zu Bäumen auch nicht.
Und so bin ich neulich, früh am morgen, mal wieder im Wald gewesen. Es war nebelig und kühl. Ich ließ mich treiben und stapfte abseits des Weges in ihn hinein und ließ mich ganz auf die Stimmung ein. Vielleicht haben die Bäume versucht mir etwas zu erzählen und ich war immer noch zu laut? 😉
Wenn ihr Lust & Zeit habt, werft gerne einen Blick in die Galerie mit 22 Bildern.
Der Wald ist ein besonderes Wesen,
von unbeschränkter Güte und Zuneigung,
das keine Forderungen stellt
und großzügig die Erzeugnisse
seines Lebenswerks weitergibt;
allen Geschöpfen bietet er Schutz
und spendet Schatten selbst dem Holzfäller,
der ihn zerstört.
Siddhartha Gautama / Buddha (ca. 420 – 368 v. Chr.)
Oh wie toll, ganz mein Geschmack. Auch die Farben passend, gefällt mir sehr gut. Herzliche Mai-Grüße
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Danke, Marion! Wahnsinn, dass wir schon Mai-Grüße versenden können, wie schnell die Zeit rennt. Im Wald spürt man immer ein Stück Ewigkeit, finde ich. LG, auch an deinen Mann!
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Deine Baum – Waldbilder gefallen mir sehr. Gerade heute habe ich Bäume fotografiert, aber weniger im Wald, denn da bin ich selten, dann eher auf einer Wiese.
LG Mathilda ☼
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Deine Auswahl hier gibt schon einen Vorgeschmack auf die Galerie und zeigt sehr schön den mystischen Zauber, der über dem Wald liegt, wenn es neblig oder regnerisch ist. Die Galerie – unglaublich schöne Bilder eines urwüchsig erscheinenden Waldes. Ich finde es ganz wunderbar, welche Einzelheiten du da gesehen hast, z.B. die weiße glockige Blüte, die sich dem einzelnen Tropfen zuneigt, oder die Moosstielchen, die oben ein rotes Köpfchen haben. Wie schön doch unsere Natur im Kleinen ist.
Lachen musste ich über das Gnömchen im Tanzröckchen, das so verzückt mit geschlossenen Augen innehält. Da soll mal einer sagen: das ist doch nur ein Baumpilz! 😉
Herzliche Grüße,
Franka
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Vielen Dank, Franka. Den Gnom hatte ich noch gar nicht entdeckt :-D. LG, Conny
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Du zeigst uns hier Fotos vom Mythos „deutscher Wald“ und befindest dich in guter Gesellschaft vieler Dichter und Maler (und natürlich Fotografen).
Der Wald ist auch für mich ein wunderbarer Ort. Zu allen Jahreszeiten. ob im Nebel, im Sonnenlicht, bei Regen oder Schnee: Immer finde ich dort Motive, Anregungen und Inspirationen. Daneben ist der Wald auch noch ein Ort der Ruhe und inneren Einkehr. Und ich liebe meine Spaziergänge mit Emil .
Ein Bildband mit Motiven aus dem deutschen Wald und beeindruckenden Bäumen hat mich unter anderen als Jugendlichem zum Fotografieren gebracht.
Sehr schöne Impressionen mit so wunderbaren kleinen Details.
Lg,
Werner
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Merci! LG, Conny
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Ein wunderbarer Beitrag mit tollen Fotos ! An das Lied von Alexandra kann ich mich noch gut erinnern, meine Eltern haben es immer gehört und mir kullerte damals auch so manche Träne über die Backe…der Wald war für mich schon immer ein ganz besonderer Ort, an dem ich mich schon als Kind besonders wohlfühlte und es heute immer noch so empfinde.
LG, Netty
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Stimmt, bei mir waren es eigentlich auch meine Eltern, ich war ja noch klein und habe mitgehört. Freut mich, dass dir der Beitrag gefällt, danke! LG, Conny
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Moin Conny,
wunderbare Fotos. Wald und Nebel zaubern ein Gefühl von Stille und Einkehr. Die dezenten Farben geben den Szenen etwas leicht geheimnisvolles, das man erkunden sollte. Die Natur erzählt oft die schönsten Geschichten und belohnt mit Einblicken, die auch das eigene Gedankengut positiv beeinflussen. Ein schöner Spaziergang 🙂
LG kiki
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„… die auch das eigene Gedankengut positiv beeinflussen.“ Ein schöner Satz und eine treffende Aussage. Die Natur gibt uns wohl mehr, als uns manchmal bewusst ist. LG, Conny
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Ein Wald, am Morgen, mit Nebel. einfach toll. Allein mit den Bäumen, seinen Gedanken. Man fühlt sich klein, jung. Und aufgehoben. Kommt erfrischt und mit klarem Kopf zurück. Ein Tag der so beginnt, kann nur gut sein.
Schöne Bilder mit einer wunderbar verwunschenen Stimmung.
LG Michel
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So ist es, Michel! Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Conny
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Wow, die Bäume und der Nebel sind einfach nur – mir fällt wirklich kein passenderes Wort dafür ein – mystisch. Wirklich genial und ich frage mich grad, ob bei dem kleinen Wald neben unserem Haus auch mal Nebel ist?! ;D
Liebe Grüße
Christina
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Christina, da musst du wohl mal früh raus ;-). Danke! LG, Conny
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Wow. Sehr stimmungsvolle, fast mystische Fotos.
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Freut mich sehr, dass die Bilder so auf dich wirken 🙂 !
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Sehr schön geschrieben. Ich finde, Wald muss man erfahren, nicht sehen, sonst sind es nur schöne Bäume. Das Standhafte und gleichzeitig Zerbrechliche, dazu die Gerüche und Geräusche. Wald hat Seele. Es dürfen nur möglichst wenig Störfaktoren (z.B. Menschen, die von Parkplätzen strömen) darin sein.
Die Bilder natürlich passend. Besonders das erste und zweite strahlen für mich etwas Einladendes aus. Die Seele erwischt.
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Danke. Ich übe mich immer mal wieder darin, im Wald zu fotografieren und finde es nicht so einfach, sobald man sich von Makros und Wegen (klaren Linien) verabschiedet. Diesmal bin ich selbst zufrieden :-). LG, Conny
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Sehr unheimlich. Hab gestern den Hobbit geguckt, da kommen Erinnerungen:-)
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Haha, ja, das kann ich mir vorstellen. Die Ents sind aber auch unheimlich, zumindest am Anfang der Szenen.
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Unheimlich toll. Eine unglaubliche Stimmung hast du da eingefangen. ich mag deine Art der Bilder und diese Waldbilder sind unglaublich toll.
Da bin ich fast schon ein bisserl neidisch 😉
Viele Grüße Jürgen
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Jürgen, ich freue mich sehr über deine Zeilen. Danke! LG, Conny
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Hallo Conny,
wieder sehr tolle Fotos !
Das Lied hat mich übrigens auch in meiner Kindheit begleitet 😉
LG Angela
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Ha, noch jemand 🙂 Schön, dass dir die Bilder auch gefallen, nicht nur das Lied :-D. LG, Conny
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Ich mag Beides 😀
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🙂
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Sehr schön, sehr sinnlich. Das erfreut mein Herz.
Liebe Grüsse,
Gilles
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Was für ein schönes Kompliment, Gilles! LG, Conny
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Was für ein toller Beitrag! Irgendwie habe ich mich gerade ein bisschen wieder gefunden…
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Hat dies auf Stadt. Land. Fluss. rebloggt und kommentierte:
Gerade entdeckt. Toller Beitrag!
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