Playdate II – Tell me a story – Teil 1

Playdates Conny 3Das zweite Playdate ist beendet. Für die Aufgabe „Tell me a story“ haben wir uns einige Wochen Zeit eingeräumt und das war auch gut so. Eine Geschichte braucht Zeit, will entwickelt und überdacht werden. Statt mich unter Druck zu setzen, wartete ich also entspannt ab, was in meinem Kopf entstehen würde. Die erste Geschichte entstand recht intuitiv und wurde auch ganz unkompliziert umgesetzt. Für die Zweite, die mir auch viel wichtiger ist, habe ich mit Hilfe von Skizzen eine Art Drehbuch entworfen, welches ich sehr genau mit dem Menschen besprochen habe, mit dem ich die Bilder umgesetzt habe. Ich zeige hier zunächst die Erste, für die ich nur eine grobe Idee hatte. Die Geschichte selbst soll gemäß der Aufgabestellung für sich sprechen, aber zum Making-of kann ich etwas erzählen:

Mir schwebte ein leicht morbides Finish im 1×1 Format vor und ich wählte einen bestimmten Filter der Hipstamatic-App, mit dem ich auch erreichen wollte, dass mein „Model“, eine extra gekaufte Puppe, und der Hintergrund (Fotos von meiner Festplatte) miteinander optisch verschmelzen. Dadurch war natürlich auch klar, dass ich hier dem Smartphone arbeiten würde. Es entstand eine Reihe von Bildern und dadurch, dass ich vorab kein Storyboard entwickelt hatte, kamen nach und nach immer mehr Bilder dazu. Im Grunde habe ich umgesetzt, was mir vor meinem inneren Auge vorschwebte und es wurde teilweise sehr persönlich, so dass ich wieder etwas mehr Abstand gewinnen musste. Allerdings werde ich aus dem vorhandenen Material sicher noch eine zweite Geschichte veröffentlichen, die aber nicht so „leicht“ ist wie diese:

 

SUICIDE

 

Die Playdates sind ein Projekt von Katrin und Conny. Hier geht es zu Katrin´s Beitrag: >Klick>

 

 

13 Antworten zu Playdate II – Tell me a story – Teil 1

  1. hansekiki sagt:

    Moin Conny,
    eine sehr düstere und traurige Geschichte, die du hier präsentierst. Als Betrachter ist man erst einmal etwas mitgenommen, zum Glück ist es hier nur eine Puppe, aber das Leben da draußen ist oft ebenso grausam. Die Serie ist brutal, aber doch auf eine gewisse Art faszinierend. Große und intensive Gefühle!
    LG kiki

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  2. Paleica sagt:

    wow, das ist ziemlich heftig… aber sehr gut gelungen. die bilder schaffen eine sehr bedrückende atmosphäre. ich habe vor ewigen zeiten auch mal in einem einzelbild eine art storytelling (zu einem songtext) mit einer puppe umgesetzt. ist ein interessanter zugang.

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  3. Puuh…. heftig… in seiner Wirkung. Bewegt und wühlt auf… Düster… fällt mir dazu auch ein.
    Wenn es emotional anspricht, dann hat die Story was…. Die Fotos sind in jedem Fall toll in Szene gesetzt.
    Und doch bleibt eine Spur Nachdenklichkeit bei mir hängen:
    Vielleicht ist eine Kurzgeschichte noch besser erzählt, wenn sich aus den Fotos eine „Leerstelle“ ergibt, also dem Betrachter Raum gibt, sich eine mögliche Fortsetzung selbst auszumalen (oder gar mit eigenen Fotos zu weiterzudenken..) – ….. .
    … und ich würde mich über eine Geschichte freuen, die auch mal was „banal Schönes“ erzählt… Aber das nur am Rande und als Momentaufnahme, da gefühlt die vielen traurigen Dinge wieder sehr dominierend sind.

    In jedem Fall aber mehr davon.
    Lg,
    Werner

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  4. Verfasser

    Im nächsten Post hat die Geschichte ein offenes Ende. Eine andere hat wieder eine ganz andere Form. So ein Thema lädt ein zum Experimentieren. Und es ist – zumindest für mich – immer eine Gratwanderung, wieviel von einem selbst in der Geschichte, in den einzelnen Bildern zu sehen ist. Vielleicht ist da dann auch kein Platz für eine Leerstelle?

    Deinen Wunsch nach etwas „banal Schönem“ kann ich verstehen, bei all den ganzen „Glücksgeschichten“ mit denen die sozialen Netzwerke im Moment überflutet werden, scheint der Wunsch danach generell groß zu sein.

    Liebe Grüße

    Conny

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    • Ich kann dich gut verstehen, Conny. – Was am Ende immer zählt sind die Auseinandersetzung, das eigene Gefühl, die Intensität des kreativen Prozesses. Das alles ist individuell und einzigartig, wie die Menschen, deren Geschichten erzahlt werden. Du bist einen sehr schwierigen Weg gegangen. Das verdient meinen absoluten Respekt.

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  5. Jolomy sagt:

    Die chronologische Anordnung der Szenen prägt eine Bildergeschichte entscheidend – egal, ob es sich um Fotos einer Gebrauchsanleitung oder um Clips eines Werbefilms handelt.
    Auch Mangas folgen immer einer geplanten Logik im Zeitablauf.

    Das erste Bild könnte isoliert präsentiert dem Genre des Piktorialismus entsprechen und bräuchte auch keine Bildüberschrift zur freien Interpretation durch den Betrachter im Sinne von Emerson:

    Emerson gehörte der Bewegung der Piktorialisten zum Ende des 19. Jahrhunderts an, welche sich stark am Impressionismus orientierte. Er prägte zusammen mit Alfred Stieglitz das Prinzip der „Intentional Creation“: alles, von der Wahl des Themas zur Komposition, vom Design des Formats zur Wahl der Linse und der verwendeten Materialien, um das endgültige Bild zu drucken, all dies mussten Entscheidungen sein, die aufgrund von technischem Wissen und der genauen Vorstellung des Endergebnisses gefällt wurden – nichts war zufällig! Man war bestrebt, Emotionen darzustellen, eine Stimmung aus Licht und Schatten zu kreieren, nicht bloß Objekte einzufangen. Dies war vor allem eine Gegenbewegung zur damals aufkommenden Amateurfotografie mit Handkameras, die erstmals eine wahre Bilderflut auslöste. Als Leitsatz dieser Bewegung mag „Bloßes Auslösen ist keine Kunst!“ gelten. (Quelle: Wikipedia)

    Das Foto vom ersten August läßt übrigens auch offen, was wohl die zeitlich nachfolgende Szene zeigen könnte …

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  6. pixelicht.de sagt:

    Liebe Conny, das ist eine krasse Serie, die geht unter die Haut! Das Format und die Art und Weise wie die Bilder aufgebaut sind und bearbeitet finde ich klasse. Mir persönlich gehen die Bilder 5 und 7 ein bisschen zu weit. Sie sind sehr direkt und ausweglos. Die Überschrift teilt ja schon klar den Ausgang mit. Aber das ist eben nur meine persönliche Empfindung. In jedem Fall wirkt es nach und ist toll umgesetzt!

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